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Chronische Krankheiten und Ernährung - Der Zusammenhang verständlich erklärt

Eine Leserin hat mich vor kurzem gefragt, ob ich nicht über das Thema chronische Krankheiten und Ernährung informieren könnte. Mit einfach umsetzbaren Tipps, am liebsten ohne Nahrungsergänzung. Die Frage ist spannend und aufgrund der alternden Bevölkerung auch zunehmen wichtiger! Deswegen verrate ich dir in diesem Artikel gerne meinen Standpunkt dazu.

Chronische Beschwerden haben so gut wie immer mit dem Darm zu tun. Deshalb gebe ich dir hier umsetzbare Strategien, um den Darm mit der Ernährung wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Damit wirkst du chronischen Geschehnissen am effizientesten entgegen.

 

Was sind chronische Krankheiten?


Chronische Krankheiten sind Krankheiten, die nicht vollständig geheilt werden können und länger andauern. Von chronischen Krankheiten sind zumeist ältere Menschen betroffen. Anders ausgedrückt handelt es sich bei chronischen Krankheiten um Geschehen im Körper, die langfristig und andauernd da sind.

Es geht dabei um Beschwerden wie Asthma, Heuschnupfen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien generell, Fibromyalgie, Hautprobleme, Migräne und alle Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto, Lupus, Psoriasis, Multiple Sklerose, Parkinson, Morbus Crohn, Zöliakie oder Colitis Ulcerosa.

Jetzt erkennst du bestimmt, dass unheimlich viele verschiedene Gesundheitsprobleme unter den Oberbegriff „Chronische Krankheiten“ fallen. In der Liste sind Erkrankungen der Schilddrüse, des Darms, der Haut und der Atemwege dabei. Und es fehlen sogar noch einige Krankheiten, die ich nicht mitaufgenommen habe und die nochmals andere Regionen im Körper betreffen.

Vielleicht wundert dich nun der Zusammenhang mit Ernährung. Wie kann es sein, dass ich eine bestimmte Art der Ernährung empfehle, die für all diese unterschiedlichen Beschwerden gelten soll? Jeder Mensch ist doch anders, das betone ich selber ja auch immer wieder. Ernährung ist etwas Individuelles.

Und doch gibt es einen gemeinsamen Nenner all dieser Beschwerden. Oder eigentlich zwei. Endzündung und Darm.

 

Chronische Krankheiten: Entzündung und Darm

Waldbrand der gerade beginnt in grünem Nadelwald

Auch wenn es unter Umständen schwer zu glauben ist: alle oben aufgezählten chronischen Krankheiten haben mit Entzündungen zu tun. Alle.

Und was solltest du tun, wenn du Entzündungen im Körper hast? Anti-entzündlich essen. Und so den Darm in Ordnung bringen.

Entzündungen haben ihren Ursprung sehr häufig im Darm. Dort spüren wir sie allerdings meistens nicht, weil die äussere Darmschicht keine Nerven hat. Aber das macht das ganze ja nur noch gefährlicher! Denn diese Entzündungen verteilen sich so leise und vorerst unbemerkt im Körper. Aus diesem Grund werden sie auch stille Entzündungen genannt.

 

Vorbeugen von chronischen Krankheiten durch Ernährung


Meist ernte ich Skepsis, wenn ich sage, dass die Ernährung ein ganz grosser Bereich im Puzzlespiel der Gesundheit ist. Sie ist nicht nur ein einzelnes Puzzlestück, sondern schon ein ganzer Bereich, vielleicht vergleichbar mit den Eckstücken und dem Rand. Diese Teile müssen zuerst gelegt werden, bevor das ganze Innenleben erstellt wird.

Leider gehöre ich mit dieser Sichtweise immer noch zu der Minderheit, die darauf beharrt, dass die Ernährung entscheidend ist, um chronische Krankheiten zu lindern.

Warum sind wir so wenige? Wahrscheinlich weil Ernährung nicht „aufregend“ ist. Sie ist keine High-Tech-Medizin mit teuren Apparaten, hat nichts mit gewagten Operationen oder ausgetüftelten Wirkstoffen zu tun. Und sie ist nicht die Pille, die du in zwei Sekunden geschluckt hast und die dein Leben ansonsten nicht tangiert.

Ernährung bedeutet einen gewissen Aufwand und bedingt oft auch eine Gewohnheits- und Lebensumstellung. Und somit ist sich nicht populär. Sie wäre zwar effizient – aber sie verlangt Selbstverantwortung und Eigeninitiative. Und das macht sie unbequem.

Mensch steht in der Küche und kocht. Mit Kochlöffel in der Hand und Kochbuch vor dem Kopf

Oft höre ich von Menschen „ich habe schon alles versucht, um meine Beschwerden in den Griff zu bekommen“. Wenn ich dann nachfrage, wie sie sich ernähren, muss ich aber eindeutig feststellen, dass eben nicht „alles“ versucht wurde! Die Ernährung, die Basis des Stoffwechsels, wurde oft überhaupt nicht mit einbezogen.

Wenn du die Ernährung noch nie wirklich ernsthaft und lange genug umgestellt hast, dann hast du nicht alles versucht!

Dann hast du sogar meiner Ansicht nach auch nicht dort angefangen, wo man logischerweise anfangen sollte. Die Ernährung ist unsere Grundlage, alles was wir essen landet in unserem Blut und wird dort verteilt. Das heisst, wir bestehen aus dem, was wir gegessen haben. Oder noch richtiger wäre: aus dem, was wir auch tatsächlich verdaut haben.

Und wenn ich dauernd Dinge esse, die Entzündungen begünstigen, dann kann ich nicht heilen, egal wieviele Medikamente ich einnehme.

Medikamente heilen sowieso nicht. Sie unterdrücken und machen das Leben erträglicher, weil Symptome verschwinden. Aber heilen tun sie nicht.

Dein Körper kann sich selber heilen, wenn du ihn nicht andauernd neu belastest. Und wenn du ihm die Nährstoffe gibst, die er zum Reparieren braucht.



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Welche Ernährung empfiehlt sich bei chronischen Erkrankungen?

Julia Gruber jongliert wichtigste Aspekte für eine gesunde ErnährungOk, ok, du hast dich jetzt durch bisher fast 800 Wörter durchgekämpft, und immer noch habe ich dir keine Ernährungstipps gegeben. Jetzt wird's aber konkret!

Eigentlich unterscheiden sich meine Ernährungstipps für Menschen mit chronischen Erkrankungen gar nicht allzu sehr von den Empfehlungen, die ich sowieso jedem gebe, nämlich:

  • Iss richtige, echte Nahrung und keine industriell hergestellten, nahrungsähnliche Substanzen
  • Trinke ausschliesslich Wasser und vielleicht ein wenig Kaffee oder Tee zusätzlich
  • Keine Fruchtsäfte und keine Zero Getränke oder andere künstlich gesüssten Produkte
  • Die Hälfte deines Tellers sollte aus Gemüse bestehen
  • Reduziere Kohlenhydrate und Zucker
  • Iss nur drei Mahlzeiten pro Tag und gib deinem Darm und deinen Verdauungsorganen genügend Zeit, sich zwischen den Mahlzeiten zu erholen
  • Verwende gute Fette und Öle


Doch spezifisch bei chronischen Erkrankungen kommen noch folgende Empfehlungen hinzu:

  • Iss mehr gekochtes Gemüse statt rohes Gemüse, weil es leichter verdaulich ist
  • Lieber nur zwei Portionen Obst pro Tag, wegen des Zuckeranteils
  • Verzichte zu 100 Prozent auf entzündungsförderliche Nahrungsmittel wie Weizen und Kuhmilch.
  • Verwende keine Öle die reich an Omega-6 Fettsäuren sind wie zum Beispiel Sonnenblumenöl
  • Achte darauf, dass du genügend Omega-3 Fettsäuren in Form von Kaltwasserfisch aber auch Omega-3 Öl zu dir nimmst, da dieses stark anti-entzündlich wirkt
  • Im Idealfall hast du auch eine Mikrobiomanalyse gemacht, die unter anderem darüber Auskunft gibt, ob du eine durchlässige Darmschleimhaut, erhöhtes Histamin oder zu wenig Butyratbildner hast
  • Iss ganz besonders bewusst langsam und kaue gut
  • Verwende fermentierte Nahrungsmittel wie Sauerkraut, fermentierte Karotten, Kimchi oder trinke Kombucha
  • Koche dir Knochenbrühe oder kaufe sie schon fertig, bei einem vertrauenswürdigen Händler, denn Knochenbrühe hilft dir, deinen Darm wieder dicht zu machen


 

Empfohlene Lebensmittel bei chronischen Krankheiten

Gesunde Lebensmittel bei chronischen Krankheiten

Dies ist wohl die häufigste Frage, die ich gestellt bekomme! Die erste Reaktion darauf, wenn ich sage, du solltest keine Croissants, Brötchen, Fruchtjoghurt, Müsli oder Pizza essen ist ganz oft Panik.

Deswegen freue ich mich, dir hier eine lange Liste zu präsentieren, mit Nahrungsmitteln, die du weiterhin mit gutem Gewissen essen kannst.

Als kleine Warnung sei hier noch gesagt: die nachfolgende Liste ist für Menschen gedacht, die noch keine Stuhlanalyse gemacht haben. Denn dort könnte auch herauskommen, dass du auf Dinge wie Tomaten, Auberginen, Avocado oder auch Nüsse für einen gewissen Zeitraum ebenfalls verzichten solltest. Das schmälert dann zwar die Liste, dafür gehen aber auch deine Beschwerden schneller weg, respektive ist dein Erfolg sehr viel einfacher planbar.

 

Liste mit Darmfreundlichen Lebensmitteln


Los geht’s jetzt aber mit der allgemeinen Liste:

Algen, Artischocken, Auberginen, Avocado, Blumenkohl, Broccoli, Chicorée, Endivien, Fenchel, Grüne Bohnen, Gurken, Karotten, Knoblauch, Kochbananen, diverse Kohlsorten, Kohlrabi, Kopfsalat, Kresse, diverse Kürbissorten, Lauch, Lattich (Römersalat), Löwenzahn, Mangold, Oliven, Pak Choy, Paprika, Pastinaken, Pilze, Rettich, Rosenkohl, Rote Beete, Rotkohl, Rucola, Sauerkraut, Schwarzwurzel, Sellerie, Spargel, Spinat, Sprossen, Süsskartoffeln, Tomaten, Topinambur, Yams, Zucchini, Zwiebeln

Und das waren nur die Gemüse-Sorten!

Hinzu kommen noch Nüsse und Samen (ausser Erdnüsse), Früchte, Fleisch aus artgerechter Weidehaltung (ausser Schwein), Wildfang-Fisch (ausser Meeresfrüchte), Eier, Hülsenfrüchte (ausser Soja), Kräuter...

Du siehst, die Liste wäre ewig lang, wenn ich da jetzt alles einzeln aufführen würde. Das heisst, auch mit einer chronischen Erkrankung gibt es ganz viel, was du essen kannst.

Einziger Wermutstropfen: du musst vor allem selber kochen oder Restaurants finden, die hochwertige Nahrungsmittel verwenden und ohne Zusatzstoffe kochen.

 

Womit wir beim nächsten Teil der Leserfragen wären: Welche Tipps für eine einfache Umsetzung im Alltag kannst du mir geben?

 

Umsetzung im Alltag: Auf die Planung kommt es an


Wenn Roman und ich selber die Ernährung umstellen (ja, das machen wir ab und zu, um neue Dinge auszuprobieren), dann schreibe ich eigentlich immer einen Wochenplan.

Ernährungsplan und Einkaufsliste zur besseren Planung einer ausgewogenen Ernährung

Denn dieser Plan ermöglicht mir, auch mal doppelte Menge zu kochen, damit ich Essen für zwei Mahlzeiten habe. Oder ich plane das gleiche Gemüse mehrmals in der Woche ein, dann kann ich Reste wieder verwenden. Ausserdem hilft das Planen beim Einkaufen, weil ich dann sehr gezielt einkaufe und weniger Zeit brauche.

Hier ein paar Ideen, für gesunde Mahlzeiten für Menschen mit chronischen Krankheiten:

Kokosporridge, Gemüse mit Räucherlachs, Rührei mit Apfel oder ein grüner Smoothie als Frühstück.
Kürbissuppe mit Kürbis- und Sonnenblumenkernen, Lachs mit Gemüse, Rote Beete Salat mit Nüssen, Blumenkohlsteak mit Hummus, Hähnchen mit Kokosöl und Koriander + Gemüse, Fleischbrühe mit Gemüse und Siedfleisch als Mittag- oder Abendessen.

Du siehst, es geht nicht darum, auf alles zu verzichten, was lecker ist, sondern du kannst dein Essen geniessen, „obwohl“ es gesund ist!

 

Am liebsten ohne Nahrungsergänzung – oder: warum wir denken, dass die Ernährung alleine nicht immer reicht

Bakterien unter der LupeDie letzte Bitte der Fragestellerin war ja: am liebsten ohne Nahrungsergänzung...

Ich weiss, Nahrungsergänzung hat bei vielen Menschen einen negativen Beigeschmack. Sei es durch aggressive Werbung von Multilevel-Marketing Vertretern, durch überteuerte Produkte im Internet, oder auch durch die schiere Flut von (teils unseriösen) Produkten, mit denen der Markt überschwemmt wird.

Mir scheint aber manchmal, dass verschriebene Medikamente wie Cortisonsprays, Säureblocker oder Immunsuppressiva weniger kritisch hinterfragt werden, als Nahrungsergänzungsmittel. Das heisst jetzt nicht, dass ich gegen Medikamente bin. Sondern ich plädiere dafür, auch bei Medikamenten kritisch zu hinterfragen, was die Inhaltsstoffe, Nebenwirkungen und wirtschaftlichen Interessen dahinter sind.

 

Meiner Ansicht nach ist aber nichts Verwerfliches an Nahrungsergänzungsmitteln  - gerade im Bereich Darmsanierung und Aufbau der Darmflora – wenn die Produkte von hochwertiger Qualität sind.  Der springende Punkt ist: Nahrungsergänzungsmittel machen dann Sinn, wenn man weiss, was man überhaupt unterstützen, fördern oder verhindern möchte!

Und die Sache mit chronischen Erkrankungen ist die: der Zustand ist schon ziemlich weit fortgeschritten, sonst wäre die Erkrankung nicht chronisch. Das heisst, du leidest schon länger und die Entzündungen sind wahrscheinlich schon seit Jahren in deinem Körper.

Dies nur über die Ernährung und einen gesunden Lebensstil in den Griff zu bekommen und dabei von unter Umständen starken Medikamenten wegzukommen ist nicht komplett unmöglich, aber unwahrscheinlich. Und sehr langwierig.

 

Womit kannst du deinen Darm also unterstützen

Reparieren ist immer schwieriger als Vorbeugen. Wenn noch nichts Gravierendes passiert ist, dann ist gesunde Ernährung die beste Prävention. Wenn aber schon Schäden da sind, dann spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, mit reparierenden Nahrungsergänzungsmitteln wie hochwertige Milchsäurebakterien (Probiotika), Omega-3 Fettsäuren, Präbiotika (wie z.B. Akazienfasern), Aminosäuren und eventuell fermentierten Getränken (z.B. HERBAL Fermentgetränk) zu arbeiten.

Diese Mittel sind Hilfsmittel, die dich schneller und effizienter ans Ziel bringen – genau gleich wie du wenn du von Basel nach Hamburg gelangen möchtest, ja auch den Zug, das Auto oder das Flugzeug nehmen würdest, und nicht zu Fuss oder mit dem Fahrrad losziehen würdest.

Kommst du auch zu Fuss nach Hamburg? Vielleicht ja! Vielleicht aber auch nicht, weil du vorher entkräftet aufgibst, du vom Weg abkommst oder du dir unterwegs den Fuss vertrittst.

Was spricht also dagegen, bei einer entzündeten Darmschleimhaut L-Glutamin oder anti-entzündliche Probiotika zu nehmen, bei einem Butyratmangel Akazienfasern (zum Beispiel unser Akazienfasern Pulver GROW) und bei einem zu hohen pH Wert im Darm ein fermentiertes Getränk zu trinken?

Selbstverständlich gibt es auch noch Nahrungsmittel, die dir helfen, wie zum Beispiel selbstgemachte Knochenbrüheoder fermentiertes rohes Gemüse wie Weisskohl oder Karotten. Auch das machst du am besten selbst, oder kaufst dir ein Produkt, das nicht erhitzt, also nicht pasteurisiert wurde.  Oder hole dir einen Kombucha-Pilz oder Kefir-Kügelchen, damit du dir deine eigene Nahrungsergänzung machst!

 

Chronische Krankheiten: auch der Lebensstil ist äusserst wichtig


Nicht nur Ernährung spielt eine Rolle, wenn du eine chronische Erkrankung heilen möchtest. Sondern es lohnt sich, auch Stress zu reduzieren, Beziehungen zu pflegen, Dinge zu tun, die dich erfüllen und dir Freude machen, dich auf deine Emotionen einzulassen oder dir Hilfe zu holen, um wieder mit dir selbst in Kontakt zu kommen.

Wir nähren uns nicht nur mit Lebensmitteln – und Entzündungen können auch begünstigt werden durch Emotionen wie unterdrückte Wut, durch chronischen Stress oder toxische Beziehungen. Das wollte ich einfach noch loswerden.

 

Jetzt bin ich gespannt auf dein Feedback! Waren diese Tipps hilfreich für dich? Fehlt dir noch eine Information? Oder magst du erzählen, was bei dir besonders gut funktioniert hat, um gesundheitlich voranzukommen?