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In dieser Folge interviewe ich die Naturheilpraktikerin und Hormonspezialistin Alex Broll. Wir sprechen unter anderem über:

  • Wo sieht Alex den Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und hormoneller Gesundheit?
  • Warum hormonelle Gesundheit eigentlich jeden betrifft, sogar Kinder
  • Weshalb ein wenig Fettreserven für die Hormone auch vorteilhaft sein können
  • Was für einen Einfluss hat Stress auf die Hormone?
  • Wie sehr gehört die Ernährung dazu, um das hormonelle Gleichgewicht wieder herzustellen?
  • Woher Verdauungsbeschwerden während der Menstruation kommen können
  • Wie es bei vielen Menschen zum Östrogenüberschuss kommt
  • Warum Sport auch kontraproduktiv sein kann
  • Und: weshalb morgendliche Müdigkeit, Heisshunger auf Süsses oder Schwierigkeiten beim Abnehmen auch auf eine Nebennierenschwäche deuten könnten

 

Ich habe mich sehr gefreut, ein Interview mit Alex Broll zu führen. Alex kommt aus dem hohen Norden und ich hatte schon das Vergnügen, sie auch persönlich zu treffen. Ich habe sie als sehr energiegeladene und leidenschaftliche Person kennengelernt, was ich sehr an ihr schätze.

Alex ist Heilpraktikerin und Coach für ein positives und gesundes Körpergefühl. Sie hat im Interview erzählt, warum sie damals ihr Medizinstudium beendet hat, nachdem sie das Physikum bestanden hatte, und sich dann eben zur Heilpraktikerin hat ausbilden lassen. Zusätzlich hat sie naturheilkundliche Ausbildungen in Ohrakupunktur, Akupunktur, Cranio-sakraler Therapie, Phytotherapie, Schüssler Salze, Hypnose und EMDR. Und sie hat eine Zertifizierung zur Personal Trainerin und eine Zertifizierung zum NLP-Practitioner.

Nach den ersten 2-3 Tagen ihres Medizinstudiums hat Alex schon gewusst, dass sie nicht in der Schulmedizin bleiben möchte. Der Blick war ihr zu einseitig und zu funktional. Die Frage nach der Ursache hat ihr gefehlt, weshalb sie lieber in den Bereich der Naturheilkunde gehen wollte. Um einen ganzheitlichen Ansatz zu haben, waren ihr ihre weiteren Ausbildungen ebenfalls wichtig, um auch zu schauen, welche mentalen Schwierigkeiten möglicherweise vorhanden sind. Denn das Körper und Geist sich gegenseitig bedingen, wissen wir schon sehr deutlich.

Gerade als Therapeut und Coach sollte man die Menschen wirklich richtig unterstützen, so dass sie auch wieder in die Eigenverantwortung gehen. Wenn es dem Körper z.B. schlecht geht, wirkt sich das auf die Hormone und dadurch wieder auf den Körper aus. Da kommt man aber ggf. erstmal gar nicht drauf, wenn einem der Zusammenhang nicht klar ist.

Aber wenn man als Therapeut, Coach oder als Patient mit dieser Gemeinsamkeit konfrontiert ist, kann man ggf. auch viel besser dagegen wirken, weil man weiß wo man ansetzen kann.

Ein Hormonungleichgewicht kann Frauen, Männer und Kinder betreffen

Meistens sprechen wir zum ersten Mal öffentlich davon, dass die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten, wenn wir in die Wechseljahre kommen. Da werden speziell bei Frauen die Östrogene weniger.

Es gibt das Insulin, das ist ein ganz wichtiges Hormon damit der Blutzucker sinken kann. Dann haben wir Schilddrüsenhormone, jeder Mensch braucht eine gut funktionierende Schilddrüse, damit der Stoffwechsel funktioniert.

Jugendliche produzieren wenn sie in die Pubertät kommen die Geschlechtshormone. Wir beginnen sogar schon im Mutterleib schon Hormone zu produzieren, damit wir überhaupt wachsen können.

Also da betrifft es tatsächlich alle Menschen und nicht immer ist es im Gleichgewicht. Es kann sich nicht nur in den Wechseljahren sondern zu allen Zeiten des Lebens ein kleines oder großes Ungleichgewicht einspielen.

 

Hormone bedingen sich alle gegenseitig

In den Wechseljahren ist es so, dass das Östrogen der Eierstöcke sich runterfährt. Was aber die meisten Menschen nicht wissen, dass wir auch in der Nebenniere und im Fettgewebe Östrogene produzieren. Das heisst, dass Frauen die in den Wechsel kommen, typischerweise so ein, zwei Kilo zunehmen. Das ist gar nicht schlimm, weil wir dann nämlich zusätzlichen Speicher haben, wo Östrogene produziert werden. Also ruhig mehr Speicher zu lassen, dann hat man weniger dramatische Schwierigkeiten.

Frauen die sehr schlank oder sogar untergewichtig sind werden in der Regel stärkere Symptome im Wechsel haben als Frauen die etwas besser gepolstert sind. Man muss nicht übergewichtig sein aber so ein zwei Kilo mehr Polster reichen schon aus damit genug Östrogen im Blutkreislauf vorhanden ist.

Allerdings ist es keine Lösung, einfach ohne eine Hormonanalyse Östrogene zuzuführen. Natürlich haben vielleicht die Eierstöcke die Östrogenproduktion heruntergefahren, wir wissen aber auch inzwischen, dass es nicht nur um das Östrogen geht, sondern dass sich viele Hormone gegenseitig bedingen.

Wenn man z.B. während der Wechseljahre unter Dauerstress steht, dann hat man eine ständige Ausschüttung von Cortisol. Das kann sich wiederum auf das Östrogen auswirken, wodurch hier möglicherweise ein Ungleichgewicht entsteht (Östrogendominanz). Wenn man dann noch zusätzliche Östrogene nimmt, ist das sehr ungesund für die Leber und hat schlimmere Wechseljahresbeschwerden zur Folge.

 

Inwieweit gehört Ernährung dazu, wenn man Hormone wieder ins Gleichgewicht bringen will?

Ernährung ist immer das Fundament, ohne geht es nicht! Sie ist die Basis, auf die wir aufbauen können. Allerdings sollte man auch nicht hier stehen bleiben, weil dann bekommt man auch kein Haus fertig gebaut. Oder: Wenn man sich ein Uhrwerk mit vielen Zahnrädern vorstellt, dann ist Ernährung das eine große und die Hormone viele kleine. Selbst wenn das Große gut läuft, bringt es nichts, wenn die Kleinen feststecken.

Es ist wichtig durch Ernährung den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen, weil dadurch auch eine Entgiftung stattfindet, die für Hormone zwingend erforderlich ist.

Was ist, wenn die Ernährung stimmt, der Darm auf Vordermann gebracht ist und man z.B. während der Menstruation doch wieder an Blähungen oder ähnlichem leidet?

Das sind dann immer spezielle Fälle, die viele verschiedene Ursachen haben können, wie z.B. eine Östrogendominanz. Oft wird nämlich vergessen, dass man Östrogen auch z.B. über Nahrung und andere Stoffe aufnimmt. Hier muss man dann genauer hinschauen und verschiedene Tests machen und Werte bestimmen. Wo gibt es Anhaltspunkte? Zum Beispiel, Cortisol, Progesteron, Testosteron, etc. Wenn man hier Ergebnisse hat, dann kann man dagegen arbeiten z.B. mit Medikamenten, Nahrungsergänzungsmittel oder Tees.

 

Kann Bewegung bei einem Hormonungleichgewicht unterstützen?

Ja und nein. Wenn Menschen unter Dauerstress stehen, dann hat man eine ständige Ausschüttung von Cortisol. Macht man dann auch noch sehr viel Sport und verausgabt sich voll, dann bedeutet das zusätzlichen Stress für den Körper, wodurch wiederum die Cortisol Ausschüttung verstärkt wird.

Gut ist es, wenn man vorsichtig und sanft Sport macht, sich nicht komplett verausgabt, sodass man danach noch Energie hat. Yoga, Qi Gong, Tai Chi oder ein flotter Spaziergang sind häufig die bessere Variante für Leute die gestresst sind.

Bewegung tut viel für eine gute Verdauung und einen gesunden Darm, da der Kreislauf hier wieder in Schwung kommt.

 

Was ist eine Nebennierenschwäche und wie steht sie in Zusammenhang mit Stress?

In der Schulmedizin gilt eine Nebennierenschwäche nicht als eine schwerwiegende Erkrankung, weil nicht das komplette Organ ausfällt. In der Nebenniere wird Cortisol produziert und darüber ausgeschüttet. Bei einer Schwäche wird nicht mehr so viel Cortisol ausgeschüttet, wie normalerweise bei einem gesunden, durchtrainierten und energievollen Menschen.

Morgens zwischen 6 und 8 Uhr liegt die Spitze der Cortisol Ausschüttung, damit wir gewappnet sind für einen energievollen Start in den Tag. Der Cortisolspiegel flacht dann über den Tag ab, bis er gegen 22 Uhr ganz weit unten ist, um den Körper auf einen erholsamen Schlaf vorzubereiten.

Wenn wir Stress haben, gibt es eine physische Reaktion und die Nebenniere schüttet mehr Cortisol aus. Das hat zur Folge, dass der Blutdruck steigt, das die Herzfrequenz hoch geht etc. Außerdem sind wir im Stress auf eine Sache fokussiert und der Körper hat keine Ressourcen mehr, um sich auf andere Dinge zu konzentrieren, also wird u.a. auch die Verdauung runter gefahren.

Stehen wir nun unter Dauerstress, ist die Nebenniere immer in Aktion bis irgendwann der Speicher leer ist. Sie versucht es aber trotzdem immer weiter und sucht sich dafür andere vorhandene Hormone im Körper. Dadurch ist der normale, ständige Cortisolspiegel also viel höher als der natürliche Spiegel morgens. Infolgedessen kommen wir morgens schwer aus dem Bett, brauchen viel Kaffee um wach zu werden und haben um ca. 10 Uhr zum ersten mal schon Lust auf etwas Süßes. Den Zucker brauchen wir dann, um Energie aufzutanken.

Ein anderes Beispiel, welches Frauen oft erleben, ist das sie abnehmen möchten, deshalb hungern, aber es passiert nichts. Der Grund dafür kann sein, dass bei einem hohen Cortisolspiegel der Fettabbau reduziert wird und die Fettspeicher aktiviert werden. Für den Körper scheint es so, als würde eine Hungersnot bevor stehen und deshalb gibt er nichts ab. Das führt wiederum zu Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche, etc., Dinge die in dem Zusammenhang aber oft nicht gesehen werden.

Fazit: Es gibt kein Burnout, was nicht mit einer Nebennierenschwäche einhergeht. Betroffene standen eine lange Zeit unter Dauerstrom, wo sie irgendwann nicht mehr alleine rauskommen. Auch eventuell daraus folgende depressive Stimmungen, Angstzustände etc. hängen dann mit dem Cortisolspiegel zusammen. Sehr wichtig ist dann, dass man nicht zu viel Zucker ísst, weil das den Spiegel zusätzlich in die Höhe treibt.

 

Über Alex Arbeit

Das Thema der Hormone ist sehr komplex, weshalb man sich Schritt für Schritt herantasten muss. Ein erster “Global big Player” ist das Cortisol. Für den Körper ist die höchste Priorität: Am Leben bleiben. Dafür ist Cortisol da und somit schaut sie immer auch zuerst darauf und auf die Nebenniere.

Aus einem Gespräch entstehen dann weitere Ideen wie z.B. die Schilddrüse.
Alex erklärt ihren Patienten alles vereinfacht, gibt aber trotzdem einen Überblick über das Ganze.

Alex bietet Therapien in ihrer Praxis im Norden von Deutschland an. Zusätzlich kann man sich von ihr aus der Ferne online beraten bzw. coachen lassen. Dabei wird aber genau das gleiche Erstgespräch geführt und die gleiche Hormonanalyse gemacht. Sie arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz, der die Ernährung, den Lebensstil und Stressmanagement mit einbezieht.

Zuletzt möchte Alex allen Hörern/Lesern mit auf den Weg geben:

Nicht verzweifeln, wenn etwas nicht direkt so klappt wie man es sich vorgestellt hat. Es gibt nicht immer nur den einen Schlüssel zum Glück, sondern auch mehrere kleine Dinge wie z.B. ein Hormonungleichgewicht. Manchmal fehlt nur eine kleine Starthilfe damit auch der Rest funktioniert. Das hat oft nichts mit einem selber oder dem Kopf zu tun, sondern mit der Biochemie die man sich einfach mal genauer anschauen muss.

Hormone sind ein komplexes und weitläufiges Feld. Umso wichtiger ist es, da Menschen zu finden, die sich wirklich auskennen und dir auf motivierende und einfache Weise weiterhelfen können. Ich denke, Alex ist so ein Mensch. Und was mir natürlich besonders gut gefällt, ist ihr ganzheitlicher Ansatz, ohne den es meiner Meinung nach nicht funktioniert mit der Gesundheit.

Mehr zu ihren Angeboten auf Alex Website

Alex Erfolgspodcast “Raus aus dem Hormonchaos“ auf iTunes oder Spotify oder auf der Webseite

Das Interview mit Julia im Podcast von Alex

 

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Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

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