Ein bewährtes altes Hausmittel gegen Erkältung oder eine Infektion der oberen Atemwege (Schleimhaut, Nasennebenhöhlen) lautet: Hühnerbrühe! Damit ist aber nicht der praktische Brühwürfel gemeint, in dem sich Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker verstecken. Wenn du die heilende Wirkung der Hühnersuppe ausprobieren möchtest, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als diese selber zu machen.
Zu viel Arbeit? Weit gefehlt! Eine gute Hühnerbrühe ist sehr unkompliziert und schnell herzustellen, zumindest bis sie einmal auf dem Herd steht. Aber das sanfte vor sich hin köcheln musst du nicht beaufsichtigen, somit ist die aktive Zeit, die du brauchst nur 15 Minuten!
Frische Lebensmittel zu verwenden und selber zu kochen ist wirklich wichtig für unser Wohlbefinden. Wenn du Vegetarier/in bist kannst du auch ganz einfach vegetarische Bouillon selber machen.
Selbstgemachte Hühnerbrühe – Bewährt seit Jahrhunderten
Selbstgemachte Hühnerbrühe geht wohl schon auf griechische Schriften zurück, und wurde beispielsweise im 12. Jahrhundert vom ägyptisch-jüdischen Arzt und Philosophen Moshe ben Maimon bei Atemwegserkrankungen empfohlen.
Auch die hiesige heilige Benediktineräbtissin Hildegard von Bingen empfahl vor fast 1000 Jahren in ihrer Ernährungsheilkunde den Beschwerden der kalten Jahreszeit mit dem flüssigen Hühnerextrakt entgegenzuwirken. Bei Hildegard findet sich übrigens auch der Hinweis, dass Lauch das Immunsystem schwäche. Deswegen wird er in unserem unten stehenden Rezept nicht verwendet.
Doch die Hühnersuppe hat auch den Sprung in die heutige Zeit geschafft. Eine Studio der Universität Nebraska in den USA fand heraus, dass Hühnersuppe entzündungshemmende Wirkung haben kann.
Hühnerbrühe Rezept – So einfach geht´s
Wichtig bei diesem Rezept ist, dass du Bio Zutaten verwendest. Das Gemüse wird ungeschält verwendet und das Huhn wird ausgekocht, deswegen sollen möglichst keine belastenden Substanzen in den Nahrungsmitteln enthalten sein.
Zutaten:
2 grosse Zwiebeln
2 mittelgrosse Karotten
1/4 Knolle Sellerie
8 Stengel Petersilie
1 Suppenhuhn (ca. 800g-1kg, küchenfertig)
1 Teelöffel weisse Pfefferkörner
3 kleine Lorbeerblätter
3 Scheiben frischer Ingwer
Hochwertiges Meersalz
Zubereitung:
- Die Zwiebeln waschen und halbieren. Die Schale kann ruhig dranbleiben. Karotten und Sellerie waschen und in grobe Stücke würfeln. Sie brauchen nicht geschält werden. Petersilie waschen und ganz verwenden.
- Alles Gemüse, Pfefferkörner, Lorbeer und Ingwer in einen großen Suppentopf geben.
- Das Suppenhuhn innen und aussen unter fliessendem kalten Wasser gründlich reinigen. Den „Bürzel“, das ist die Fettdrüse am Schwanz, abschneiden (bleibt der dran, könnte die Hühnersuppe einen etwas tranigen Geschmack bekommen).
- Das Huhn mit ca. 3 Liter kaltem Wasser in den Topf geben (das Huhn soll auf jeden Fall komplett mit Wasser bedeckt sein).
- Auf mittelhoher Hitze aufkochen lassen und dann offen für ca. 1,5 Stunden bei schwacher Hitze köcheln lassen. Schaum von der Oberfläche regelmässig mit einer Schaumkelle abschöpfen.
- Anschliessend durch ein Sieb in einen anderen Topf abgiessen.
- Das Huhn etwas abkühlen lassen.
- Die aufgefangene Hühnerbrühe eventuell noch ein wenig einkochen und erst jetzt mit Salz abschmecken.
- Die Hühnerbrühe entweder weiterverwenden oder sofort in Aufbewahrungsgefässe wie z.B. Weckgläser geben, verschliessen und im Kühlschrank lagern.
- Das Huhn häuten und das Fleisch vom Knochen lösen (löst sich ganz leicht, wenn das Huhn auch richtig gar ist). Das Fleisch entweder in der Suppe oder anderen Gerichten verwenden.
Hast du schon einmal Hühnerbrühe selber gemacht? Gibt es ein altes Familienrezept, auf das du schwörst bei Grippe? Schreib uns gerne einen Kommentar, damit andere Leser von deiner Erfahrung ebenfalls profitieren können!
Oh ja, wir machen regelmäßig eine Hühnerbrühe, sobald jemand aus der Familie fröstelt, schnieft, hustet oder sich ausgelaugt fühlt…
Bio-Huhn (finanziell fast Goldstaub), Marktgemüse und dann sanft köcheln lassen.
Das wichtigste kommt dann am Tisch. Heiße Suppe mit Hühnchen in die Suppenschüssel (oder nur die Brühe in eine Tasse) und dann: Frische Petersilie drüberstreuen und: frisch ausgepressten Zitronensaft hinzugeben. Wie bei einer guten griechischen Kotosoupa.
Das gibt Kraft, Hoffnung, Geborgenheit und das Gefühl, als würde die Großmutter sich gut um uns kümmern.
In kein anderes Gericht interpretiere ich so viele gute Eigenschaften hinein, wie in die selbstgemachte Hühnerbrühe!
ja, das ist Hühnersuppe für die Seele, nicht wahr 🙂 Danke für deinen Kommentar, Ina! Freut mich zu lesen, dass ihr das in der Familie so regelmässig macht. Und das mit dem Zitronensaft probiere ich gerne aus nächstes Mal!
Hallo Julia,
Kann ich auch einen Schnellkochtopf verwenden? Ich habe einen von AMC.
Oder warum muss es 1,5h köcheln?
Liebe Grüße
Hallo,
vielen Dank für deine Nachricht.
Ich bin Julia’s Assistentin aus dem Team Gruber Gesundheit.
Du kannst schon einen Schnellkochtopf für die Suppe verwenden, jedoch ist es sehr empfehlenswert, das Huhn eine längere Zeit zu köcheln, denn somit bleiben die wertvollen Nährstoffe aus dem Knochen des Huhns in der Suppe enthalten.
Bei der empfohlenen Kochzeit von 1,5 h verdichtet sich mit der Zeit das Aroma und ähnelt immer mehr einer Essenz.
Zudem wird die positive Wirkung der Suppe bei Erkältungskrankheiten noch einmal deutlich gesteigert.
Liebe Grüße
Daniela
Hallo Julia, habe gerade eine 10 Tage Fastenwoche hinter mir!Versuche nun meine Ernährung unzustellen und bin dabei auf das super Hühnerbrühen Rezept gestossenDiese kann für viele andere Rezepte verwendet werden! Kann man diese in Portionen einfrieren oder wie lange ist sie haltbar? BioGemüse ist kein Problem, doch wo bekomme ich ein gutes Bio Suppenhuhn her? Raum Basel? Wäre froh über deine Tipps, gerne auch auf mein Mail! Danke, für immer wieder die tollen Tips und Ideen!
hallo Manuela
ja, du kannst es einfrieren. Mache ich auch immer so. Haltbar denke ich ist sie im Kühlschrank sonst nur ein paar Tage.
Wegen Suppenhuhn: das kaufen wir bei der Metzgerei Jenzer in Arlesheim, am besten rufst du vorher kurz dort an, dann sagen sie dir, ob sie eines da haben.
liebe Grüsse!
Julia
Danke liebe Julia
Seit Jahren habe ich selbstgemachte Hühnerbrühe im Vorrat. Die heisse Brühe in Flaschen od. Gläsern mit Schraubdeckelverschluss füllen. Fest zudrehen. Erkalten lassen. Oben bildet sich dann eine Fettschicht. Diese ist wie ein Pfropfen auf der Brühe und sorgt für den „Verschluss“ in der Flasche. Bei kühler Lagerung, im Kühlschrank oder draußen auf der Terrasse in einem Behältnis, bleibt die Brühe lange genießbar. Praktiziere ich schon Jahre lang. Auch Rinderbrühe habe ich auf diese Art und Weise immer vorrätig.
Super Annelotte, vielen Dank für den tollen Hinweis. Ich hoffe, dass sich da viele Menschen ein Beispiel an dir nehmen 🙂
Hallo
Wo krieg ich ein Bio-Suppenhuhn im Raum St. Gallen?
Danke und lg Conny
Hallo Conny
oh, in St. Gallen weiss ich das nicht genau. Bei uns im Raum Basel gibt es das aber in der Migros (also nicht Suppenhuhn, sondern „normales“ Huhn). Aber evtl. mal beim Metzger deines Vertrauens fragen? Oder auf dem Markt?
Liebe Grüsse
Julia
Hallo, gibt es hier Erfahrungen mit Knochenbrühe bei Histaminintoleranz? Mein Sohn hat sie bisher wegen seiner HIT nicht vertragen. Oder kann man an der Zubereitungsart was verändern (Schnellkochtopf)? Aber ist die Brühe dann noch genauso wirkungsvoll?
Hallo Sabine, nein, wenn du sie im Schnellkochtopf machst glaube ich nicht, dass sie die gleiche Wirkung hat. Da würde ich stattdessen mal mit reinem L-Glutamin Pulver probieren, um die Darmschleimhaut aufzubauen. Auf deinen anderen Kommentar werde ich dir per E-Mail antworten, da sind so viele persönliche Infos drin, das denke ich sollte nicht hier öffentlich stehen. Also bitte in deinen Mails nachschauen später. LG Julia
Hallo Julia,
Ich habe auch eine HIT , und es würde mich auch interessieren, wie ich die Hühnerbrühe am besten zubereiten kann… und wieder aufgewärmtes vertrage ich leider auch nicht…
Vielen Dank
Hallo Alexandra, ich würde dann wohl auch eher erst einmal auf andere Dinge zurückgreifen, um den Darm zu unterstützen, wie z.B. das L-Glutamin, welches ich oben erwähnt hatte. Hast du schon mein Interview mit Nora Hodeige hier im Podcast gehört? https://www.gruber-ernaehrung.ch/darmglueck-folge-089/
Sie gibt ganz viele Tipps, wie du die Histaminintoleranz angehen kann. Und im Online Darmkongress, der Ende Woche startet gibt es ein tolles Interview ebenfalls mit Nora Hodeige, und eines mit Nadja Polzin, die kann ich dir beide sehr empfehlen: https://www.gruber-ernaehrung.ch/darmkongress