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Du möchtest wissen, welche Nahrungsmittel Entzündungen anfachen oder welche zur Gesunderhaltung beitragen können? Dann solltest du dir diese Folge anhören. Ich spreche unter anderem darüber: 

  • Wo liegt der Zusammenhang zwischen Entzündung und Ernährung?  
  • Die 3 Top Tipps gegen Entzündung 
  • Was sind Antioxidantien? 
  • Welche Nahrungsmittel helfen, Entzündungen zu lindern oder zu vermeiden?  
  • Was ist ein Fettsäurenprofil und welche Rolle spielt es bei Entzündung? 
  • Welche Nahrungsmittel fördern Entzündungen? 

 

 

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Darmglück-Podcasts. Mein Name ist Julia Gruber. Ich bin deine Gastgeberin und freue mich sehr, dass du heute wieder mit dabei bist.  

Ich möchte meinen Hörern und Lesern gern einmal sagen, dass ich unheimlich dankbar bin für die vielen Rückmeldungen. Ich habe diese Woche von mehreren Leuten gehört, dass sie meinen Podcast regelmäßig hören und dass sie ihn weiterempfehlen. Es freut mich sehr, dass das, was ich mache, nützlich ist und dir auch Freude bereitet. Wenn du mir einen Gefallen tun möchtest und meinem Podcast noch ein bisschen weiter auf die Spur helfen möchtest, dann freue ich mich natürlich auch sehr, wenn du bei Apple Podcast oder anderen Providern eine Bewertung hinterlässt. Das hilft auf jeden Fall noch mehr Leuten, den Podcast zu finden.  

Falls du einmal einen Themenwunsch hast oder Fragen hast, dann haben wir auf unserer Webseite auch die Möglichkeit, eine Voicemail zu hinterlassen (einfach auf den Balken rechts klicken). Da kannst du deine Fragen und Themenwünsche hinterlassen. Ich freue mich sehr, wenn wir in Kontakt sind. Es macht mir wirklich riesigen Spaß, hier jede Woche ein anderes Thema zu behandeln. Noch mehr Spaß macht es, wenn ich auch höre, dass das nützlich ist, dass es dir weiterhilft und auch, dass es dir Freude bereitet.  

 

 

Anti-Entzündliche Ernährung 

 

Heute will ich über das Thema ´anti-entzündliche Ernährung` sprechen, denn ich schreibe gerade an einem Artikel für einen gedruckten Newsletter zu dem Thema. Ich wurde gefragt, ob ich dazu etwas berichten kann, und dabei ist mir durch den Kopf gegangen, dass es dich vielleicht auch interessieren könnte. Wenn ich von anti-entzündlicher Ernährung spreche, werde ich oft gefragt: „Was ist denn anti-entzündliche Ernährung? Welche Nahrungsmittel gelten denn als anti-entzündlich?“  

Bevor ich auf die Nahrungsmittel zu sprechen komme, muss ich erst einmal erklären, wieso es überhaupt wichtig ist, sich anti-entzündlich zu ernähren. Grundsätzlich ist es so, dass die modernen Zivilisationskrankheiten alle einen entzündlichen Charakter gemeinsam haben. Deshalb ist es so wichtig, diese Entzündungen mit der Nahrung nicht noch zu fördern, sondern Entzündungen zu reduzieren. Entgegen der Ansicht, die viele Menschen haben, dass man gegen Entzündungen am besten Entzündungshemmer schluckt, sehe ich das nicht als erste Maßnahme. Die erste Maßnahme sollte immer sein, die eigene Ernährung und den eigenen Lebensstil anzugucken und sich zu fragen, wie man Entzündungen selbst entgegenwirken kann.  

Man sollte auch nicht warten, bis man bereits Beschwerden hat. Wir leben in einer eher pro-entzündlichen Umwelt, deshalb macht es Sinn täglich ein bisschen daran zu arbeiten, Entzündungen zu minimieren.  

 

 

Meine drei Top-Tipps gegen Entzündung 

 

Ich vergleiche das gern mit einem Holzfass, das sich immer weiter füllt. Von außen sehe ich nicht, wie voll es bereits ist, und dann läuft es irgendwann über. Dann kommen eben all diese Symptome, die mit Entzündungen zu tun haben, wie zum Beispiel Gelenkschmerzen oder auch Heuschnupfen, Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Reizdarm … Alles hat mit Entzündungen zu tun. Das sind nicht immer offensichtliche Entzündungen, sondern das können auch stille Entzündungen sein, die im Körper umherwandern und dann derartige Beschwerden auslösen. Das Fass füllt sich weiter und weiter, und wenn ich jeden Tag etwas tue, um ihm auch wieder etwas zu entnehmen, dann muss es gar nicht erst überlaufen. Das heißt, es müssen auch gar nicht erst schlimme Symptome entstehen. Wenn bereits Symptome da sind, würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, die drei folgenden Maßnahmen zu treffen:  

 

  1. Anti-entzündliche Ernährung mit vielen Antioxidantien, Omega-3 und anderen guten Fetten und Ölen 
  2. Darmsanierende Maßnahmen mit pro- und präbiotischen Nahrungsmitteln, langsam essen, gut kauen, Pausen zwischen den Mahlzeiten einlegen (darüber habe ich hier im Podcast schon oft gesprochen, es soll aber heute nicht das Hauptthema sein)
  3. Stressreduktion – Achtsamkeit, Bewegung, Gedanken zu beobachten und zu lenken, Dankbarkeit, Reduktion von Giftstoffen, nicht nur aus der Ernährung, sondern auch aus Kosmetika, Haushaltsartikeln, Putzmitteln, usw. 

 

Das sind die drei Maßnahmen, die ich dir empfehle. Heute möchte ich aber mehr auf die anti-entzündliche Ernährung eingehen.  

 

Was sind Antioxidantien? 

 

Antioxidantien, die dafür von Bedeutung sind, sind so etwas wie Schutzengel für die Körperzellen. Wir nehmen ja Sauerstoff mit der Atemluft auf. Sauerstoff ist wichtig für uns Menschen. Sauerstoff kann aber auch aggressive Formen annehmen, und diese aggressiven Formen greifen unsere Zellen an. Sauerstoff in dieser Form nennt man „freie Radikale“. Davon hast du vielleicht schon gehört. Antioxidantien dienen dazu, diesen freien Radikalen entgegenzuwirken, sie also abzufangen. Die Hauptquelle für Antioxidantien sind Gemüse und Obst. Das ist etwas, das meiner Erfahrung nach in der Ernährung vieler Menschen zu kurz kommt, vor allem das Gemüse.  

 

Gemüse in allen Regenbogenfarben 

 

Ich warne ja auch immer davor, es mit dem Obst nicht zu übertreiben, da es ja auch viel Zucker enthält. Deshalb konzentrieren wir uns heute vor allem auf das Gemüse, das besonders anti-entzündlich wirkt. Ganz oben auf der Liste steht da das grüne Blattgemüse, wie zum Beispiel Grünkohl, Federkohl, Mangold, Pak Choi … Das sind Super-Lieferanten von Vitamin C, das ein sehr starkes Antioxidans ist. Da sind auch andere Vitamine, wie zum Beispiel Provitamin A (Carotenoide) und Vitamin K mit drin, die sehr gut dabei helfen, diese freien Radikalen zu entschärfen.  

Ich weiß, dass insbesondere das grüne Blattgemüse nicht so besonders beliebt ist, weil viele es einfach nicht mögen. Da muss ich sagen: Es führt kein Weg daran vorbei. Auch das Chlorophyll im grünen Blattgemüse ist übrigens sehr gesund für unseren Körper. Da ist es wichtig, dass du einen Weg findest, es in deinen Speiseplan einzubauen. Es gibt Menschen, die machen sich grüne Smoothies, weil ihnen diese besser schmecken, aber da muss ich davor warnen, nicht zu viel Obst zu verwenden, sondern hauptsächlich Gemüse. Es gibt aber auch die Möglichkeit, es kleinzuschneiden und in eine Suppe oder Sauce zu geben. Du kannst generell eine Sauce zum Gemüse machen, dann schmeckt es auch noch einmal anders. Man kann es sogar im Backofen zubereiten. Ich habe zum Beispiel auf meinem Blog ein tolles Rezept für Grünkohlchips. Es gibt wirklich viele Möglichkeiten, grünes Gemüse schmackhaft zuzubereiten.  

Eine andere Quelle für gute Antioxidantien ist zum Beispiel der Stangen– oder Staudensellerie. Darin steckt auch Kalium, neben den Antioxidantien, also auf jeden Fall ein Gemüse, das dir hilft, Entzündungen zu bekämpfen.  

Auch ein guter Indikator für hochwirksame Antioxidantien ist der rote Farbstoff, den du zum Beispiel in Roter Bete findest. In der Schweiz nennt man die „Randeln“, in Deutschland „Rote Bete“ oder „rote Rüben“. Die enthalten den Farbstoff Betanin, und der bekämpft Entzündungen. Natürlich gibt es auch in diesem Gemüse noch weitere Nährstoffe, wie zum Beispiel Eisen, Kalium, Magnesium, was auch anti-entzündliche Wirkung hat.  

Broccoli ist ein weiteres Gemüse – auch wieder grün – das sehr häufig genannt wird, wenn es um gesunde Ernährung geht. Broccoli ist da wirklich ein „Vorzeigegemüse“ und enthält ebenfalls gute Mengen an Kalium, Magnesium, Vitamine, Flavonoide, Carotenoide und das hilft, den oxidativen Stress, der im Körper durch Sauerstoff entsteht zu reduzieren. Daher ist Broccoli also auch ein ganz wunderbares Gemüse, wenn es um anti-entzündliche Ernährung geht.  

Um nun doch noch etwas aus der Abteilung Obst zu erwähnen: Heidelbeeren sind sehr bekannt für ihre anti-entzündliche Wirkung. Heidelbeeren enthalten Quercetin und andere Flavonoide. Sie haben auch einen guten Gehalt an Vitamin C und können somit unsere Zellen vor Entzündungen schützen. Auch andere dunkle Beeren sind durchaus empfehlenswert, wie zum Beispiel Brombeeren. Auch Kirschen enthalten Quercetin 

Ich hoffe, in dieser Liste findest du auch Dinge, die du gern magst. Als Faustregel kann ich dir auf den Weg geben, möglichst bunt zu essen, möglichst abwechseln, nicht immer das Gleiche essen. Ich stelle immer wieder fest, dass Menschen Gewohnheitstiere sind. Wenn man etwas gern isst, dann isst man es am liebsten jeden Tag, aber die Abwechslung ist wirklich superwichtig, um möglichst viele Nährstoffe zu bekommen.  

Ich sage ja auch immer wieder: Die Hälfte des Tellers sollte aus Gemüse bestehen, eben genau aus diesen Gründen. Gemüse hat viele hochwertige Nährstoffe, die unserem Stoffwechsel guttun, die Entzündungen bekämpfen, die natürlich auch gute Ballaststoffe für den Darm enthalten. Deswegen ist mein Tipp: nicht am Gemüse sparen. Lieber neue Wege finden, es zuzubereiten, damit es der ganzen Familie schmeckt.  

Omega-3-Fettsäuren gegen Entzündung 

 

Neben dem Gemüse sind zur Entzündungsbekämpfung die Omega-3-Fettsäuren von Bedeutung. Das hast du bestimmt schon einmal gehört. Omega-3 gehört zu den bekanntesten und am meisten untersuchten anti-entzündlichen Nährstoffen. Du findest auch in unserem Gehirn viel Omega-3. Es ist also auch wichtig für unsere Gehirnleistung: Denken, Koordination, Stimmung usw. Also auch deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass du genügend Omega-3-Fettsäuren zu dir nimmst. Da gibt es pflanzliche und tierische Quellen. Walnüsse (in der Schweiz „Baumnüsse“ genannt) sind auf jeden Fall eine gute Quelle dafür. Sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren.  

Dann wild gefangener Lachs. Ich weiß, Lachs wird sehr kontrovers diskutiert, auch wegen seiner Schwermetallbelastung und der Überfischung. Ich bin da selbst ein wenig hin- und hergerissen, ob man Lachs überhaupt noch empfehlen kann, aber was die Omega-3-Fettsäuren angeht wäre er eine supertolle Quelle. Was nicht so gesund ist, sind gezüchtete Lachse, weil die auch oft nicht gut gefüttert werden und nicht mehr in der Natur leben. Die beste Quelle für Omega-3 sind Kaltwasserfische. Wenn Lachs, dann würde ich Wildfanglachs nehmen. Dabei könnte man vielleicht auch darauf achten, dass man, wenn man Lachs isst, der Schwermetalle enthalten könnte, diesen mit grünem Blattgemüse kombiniert, um da gewisse Giftstoffe gleich schon wieder abfangen zu können. 

Chiasamen sind eine gute Quelle. Auch Chiasamen sind kontrovers. Die einen lieben sie, die anderen stört, dass man sie von so weit her importiert, da sie ja aus Südamerika stammen. Allerdings bekomme ich immer wieder – auch heute noch – Rückmeldungen dazu. Ich hatte mal auf meinem Blog über Chia Samen geschrieben. Was da die Leute manchmal berichten! Was für einen tollen Effekt die Samen haben! Auf ihren Stoffwechsel, auf die Verdauung, auf Schmerzen, … Es ist wirklich erstaunlich. Ich kann das nicht beweisen. Ich kann das nicht mit Studien belegen. Und doch scheinen Chiasamen etwas zu sein, das vielen Leuten unheimlich gut hilft. Einfach mal ausprobieren.

Wie alles bei der Ernährung: Probiert einfach die Dinge aus. Glaubt mir nicht einfach blind, sondern schaut, was für euch stimmt, was euch guttut. Es geht nicht darum, dass du zu lange in der Theorie verhaftet bleibst. Unser Körper meldet zurück, was ihm guttut und was nicht. Du kannst es einfach ausprobieren. Du kannst da nicht viele Fehler machen, solange du dich an die „gesunden Richtlinien“ hältst, die ich hier im Podcast ja immer wieder erkläre

Leinsamen sind auf jeden Fall auch etwas, worin du Omega-3 findest, und das ist eine heimische Samenart. Sie müssen aber gemahlen sein, damit der Körper auf die Omega—3-Fettsäuren zugreifen kann. Die harte Schale kann der Körper im Verdauungstrakt nicht selbst aufbrechen.  

Auch in gesund aufgezogenem Fleisch befindet sich Omega-3. Mit „gesund“ meine ich vor allem artgerecht gehalten und artgerecht gefüttert, am liebsten Weidehaltung, wo die Tiere wirklich auch Gras fressen. In diesem Fleisch findest du auch anti-entzündliche Komponenten. Wildfleisch sowieso, wenn das Tier wild gelebt hat und nicht aus Zucht stammt. Ich bin grundsätzlich kein Gegner von Fleisch, solange es artgerecht gehalten wurde und auch gut gefüttert wurde. Dann hat Fleisch durchaus einen Platz in der Ernährung, wenn du das möchtest.  

Auch in Eiern können sich gegebenenfalls Omega-3 finden oder in Butter – auch wieder von Weidetieren. Grundsätzlich ist es tatsächlich so, dass Omega-3 aus tierischer Quelle für den Körper besser nutzbar ist als pflanzliches Omega-3. Es gibt aber Omega-3-Supplemente aus Mikroalgen. Ich denke da gerade an Veganer, die überhaupt keine tierischen Nahrungsmittel zu sich nehmen. Die sollten sich darüber Gedanken machen, ob sie nicht vielleicht so ein Mikroalgenprodukt mit einsetzen wollen, um auf genügend Omega-3 zu kommen.  

 

 

Kennst du dein Fettsäurenprofil? 

 

Wenn du gern genau wissen möchtest, wie dein Omega-3-Verhältnis zu Omega-6 und Omega-9 aussieht, dann empfehle ich dir ruhig auch einmal einen Omega-3-Index bestimmen zu lassen. Das ist eine relativ einfache Blutuntersuchung, die dir schwarz auf weiß zeigt, ob dein Stoffwechsel eher pro-entzündlich oder anti-entzündlich eingestellt ist.  

Wenn es dein Budget erlaubt, würde ich sogar das gesamte Fettsäurenprofil machen lassen. Dann kannst du wirklich einmal ganz genau sehen, wie das bei dir ausschaut. Ganz viele Menschen heutzutage haben einfach einen viel zu hohen Anteil an Omega-6 im Vergleich zu Omega-3, was dann wieder eher entzündungsförderlich ist.  

Es schadet nichts, das einfach mal bestimmen zu lassen. Ich habe eine interessante Beobachtung für euch – das ist jetzt keine Studie, sondern das haben mein Mann und ich einfach mal machen lassen. Wir haben einmal jeder einen Omega-3-Index machen lassen. Wir ernähren uns komplett gleich. Wir arbeiten zusammen, wir leben zusammen, wir essen 99% die gleichen Dinge. Das Interessante war, dass sein Omega3-Index sehr gut war und meiner sehr schlecht. Das zeigt wieder einmal, dass – obwohl die Ernährung wichtig ist – auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Darum kann ich nicht oft genug sagen: Ab und zu einmal Dinge zu testen und zu messen schadet auf keinen Fall. Vielmehr hilft es dir, aufgrund der Datenlage bessere Entscheidungen zu treffen.  

 

 

Gute Fette sind das A und O 

 

Eine nächste wichtige Komponente im Zusammenhang mit anti-entzündlicher Ernährung ist es auf jeden Fall, gute Fette zu verwenden. Ich weiß, auch heute sagen die Leute immer noch: „Ich esse fettarm“ und denken, dass wäre supergesund. Man hat früher gesagt „Fett macht Fett“, und das stimmt so einfach nicht. Ich würde eher sagen „Fett macht fit“. Die Angst vor Fetten ist unbegründet. Man hat wirklich jetzt auch gute Studien, gute Erkenntnisse, und demnach ist Fett wirklich wichtig für unseren Körper, auch gerade, wenn es um Entzündungsbekämpfung geht.  

Kokosöl hat zum Beispiel einen sehr hohen Anteil an Antioxidantien, deshalb ist es ein guter Begleiter, wenn es darum geht, freie Radikale abzufangen. Beim Kokosöl ist es allerdings wichtig, ein gutes Öl zu kaufen. Das sehe ich auch immer wieder, dass die Leute ein billiges Kokosöl aus dem Supermarkt holen, das gehärtet ist. Davon spreche ich nicht. Ich meine kalt gepresstes Kokosöl, das dann auch wirklich diese hochwertigen Komponenten enthält. Das findest du heutzutage auch schon in gut sortierten Supermärkten. Es ist aber meistens etwas teurer und normalerweise in einem Schraubglas. Das ist nicht ganz so fest. Es kommt auch auf die Temperatur an. Jetzt ist es kalt, da ist es natürlich relativ fest. Im Sommer kann es sogar komplett flüssig sein.

Kokosöl ist vielleicht ein bisschen irreführend. Es sieht nicht aus wie Öl, sondern eher wie Vaseline. Das würde ich dir also sehr empfehlen. Wenn du den Geschmack nicht magst, dann gibt es auch desodoriertes Kokosöl, das dann nicht so stark nach Kokos schmeckt. Ich finde, allerdings, wenn man es zum Kochen und Braten verwendet und auch Gewürze benutzt, dann schmeckt man den Kokosgeschmack nicht wirklich raus. Das Gute ist, dass du Kokosöl auch zum Braten verwenden kannst. Das kann man erhitzen, ohne dass es Schaden nimmt, und deshalb gehört es meiner Meinung nach in jeden Haushalt. Es gibt noch andere Öle, die ich empfehle, wenn es um Omega-3 geht wie zum Beispiel Rapsöl und Leinöl – die sollte man dann allerdings nicht erhitzen.  

Olivenöl ist auch ein sehr gutes Öl, das auch Antioxidantien und Bitterstoffe enthält. Das gehört auch zur anti-entzündlichen Ernährung.  

Zum Thema anti-entzündliche Ernährung wäre dann auch noch der Ingwer zu nennen. Ingwer unterstützt ja das Immunsystem und indem man ein überaktives Immunsystem bremst, wirkt der Ingwer eben anti-entzündlich. Ein weiteres Gewürz, das oft wegen seiner anti-entzündlichen Wirkung erwähnt wird, ist Kurkuma. Das ist das gelbe Pulver, das auch das Curry-Pulver gelb färbt. Kurkuma enthält Curcumin, das sehr gut anti-entzündlich wirkt. Es wird beispielsweise auch bei Arthritis eingesetzt. Das kannst du einfach mal ausprobieren. Auch da würde ich natürlich eine gute Qualität wählen, am besten Bioqualität. Schau dich nach einem guten Händler um. Beim Curcumin ist wichtig, dass du es immer mit schwarzem Pfeffer kombinierst, um die Aufnahme zu unterstützen. Das Piperin im schwarzen Pfeffer verbessert die Absorption des Curcumins. Es gibt auch da schon SupplementeKapselndie man einnehmen kann, aber du kannst es natürlich auch ins Essen geben. Da sollte man es mit den Mengen nicht übertreiben. Es ist wie bei allem anderen: Man kann von allem auch zu viel nehmen. Regelmäßig Curcumin bzw. Kurkuma, kann sehr gut dabei helfen, Entzündungen zu bekämpfen.  

 

 

Tausendsassa Knochenbrühe 

 

Das letzte, das ich gern noch erwähnen möchte, ist Knochenbrühe. Die kannst du selber machen, indem du dir Bio- oder sogar Demeter-Rinderknochen besorgst, die mit Wasser aufgießt und ein bisschen Suppengemüse hineingibst. Dann köcheln lassen, und zwar wirklich lange. Das würde ich mindestens zwölf Stunden, gegebenenfalls auch länger, einfach köcheln lassen. Dadurch – durch dieses Köcheln – werden Mineralien an das Wasser abgegeben, das du dann ja nachher trinkst. Es enthält dann zum Beispiel Kalzium, Magnesium, Phosphor, Sulfur – also sehr viele Mineralien – und darüber hinaus enthält die Knochenbrühe dann am Ende Glucosamin und Chondroitin. Die kennst du vielleicht sogar aus der Werbung, weil sie auch in gewissen Pillen für Gelenke enthalten sind, aber die gibt es für ganz wenig Geld in einer Knochenbrühe. Die Knochen sind nämlich nicht teuer. Das ist etwas, das wirklich sehr gut anti-entzündlich wirkt. Es sind auch Aminosäuren in der Knochenbrühe. Also, das ist wirklich so ein „Power House“. Das ist ein Tausendsassa, wenn es um Nährstoffe geht. Da sind Aminosäuren drin, wie zum Beispiel Prolin, Glycin oder auch Glutamin, das auch hilft, eine entzündete Darmschleimhaut zu beruhigen.  

Entzündungen kommen sehr oft aus dem Darm. Das hast du mich vielleicht schon mal sagen hören. Deswegen ist es auch wichtig, der Darmschleimhaut etwas Gutes zu tun. Gerade, wenn du mit Entzündungen zu kämpfen hast, vielleicht auch Gelenkschmerzen hast usw. würde ich dir empfehlen, täglich auch ein bisschen Knochenbrühe zu dir zu nehmen. Wenn du nun keine Zeit hast, die selbst zu machen, kannst du mittlerweile hochwertige Knochenbrühe, die wirklich gut hergestellt wurde, auch kaufen.  

Nun haben wir über anti-entzündliche Ernährung gesprochen. Vielleicht noch einmal eine kurze Zusammenfassung: Ich habe dir einige Gemüse aufgezählt und vor allem noch einmal darauf hingewiesen, dass das grüne Gemüse sehr, sehr wichtig ist. Wir haben über Omega-3-Fettsäuren gesprochen, wir haben über gute Fette gesprochen und über ein paar Gewürze, die du dazunehmen kannst.  

 

 

Pro-Entzündliche Ernährung 

 

Jetzt wäre es vielleicht auch an der Zeit einmal darüber zu sprechen, welche entzündungsfördernde Nahrungsmittel es gibt, die du lieber meiden solltest. Erst einmal kann ich dir sagen, je mehr anti-entzündliche Nahrungsmittel du zu dir nimmst, desto weniger Lust wirst du auf entzündungsfördernde Nahrungsmittel haben. Das ergibt sich wirklich von selbst. Probier’s einfach aus. 

Was du aber wirklich meiden solltest, die „Bösewichte“ sind gehärtete Fette, Transfette, wie du sie zum Beispiel in industriegefertigter Nahrung findest. Dann „schnelle Kohlenhydrate“, alles, was den Zuckerspiegel schnell nach oben steigen lässt, wie zum Beispiel Weißmehlprodukte oder auch zu viel Obst. Das gehört durchaus auch dazu, vor allem sehr süßes Obst, das deinen Zuckerspiegel ständig nach oben treibt. Dann Süßigkeiten, Zucker, Alkohol. Das sind Dinge, die den Zuckerspiegel erhöhen. Je höher dein Zuckerspiegel, desto mehr Stresshormone werden auch produziert und desto mehr Insulin wird ausgeschüttet. Insulin wandelt dann Zucker in Fett um. Dadurch entsteht vor allem das Bauchfett, und man weiß, dass gerade das Bauchfett entzündlich ist und Entzündungen im ganzen Körper fördert. Deswegen sind das Dinge, die man besser weglässt 

Industriell gefertigte Nahrung sollte man meiner Meinung nach sowieso nicht essen. Das habe ich ja schon oft gesagt. Iss natürliches Essen, echte Nahrung. Wenn du dich nur daran hältst, dann tust du deinem Körper schon etwas Gutes.  

Was nicht so viel mit Ernährung zu tun hat, etwas, das ich am Anfang nur ganz kurz angesprochen habe, ist sicherlich auch noch moderate Bewegung. Es ist nicht gut, wenn du es damit übertreibst und wenn du zu viel machst, wenn du vielleicht schon gestresst bist. Wenn du dann auch noch durch die Gegend rennst und für einen Marathon oder Triathlon trainierst, wenn du durch Freizeitsport an die Belastungsgrenze gehst, obwohl du auch so schon gestresst bist, dann ist auch das entzündungsfördernd. Sport ist nicht auf jede Art unbedingt gesund. Es geht vor allem, um die moderate Bewegung. Das hilft dir dann auch, Entzündungen zu minimieren.  

Damit sind wir dann wieder beim Lebensstil und bei der Stressreduktion. Darüber spreche ich ja auch hier im Podcast immer wieder. Du siehst dadurch auch, es ist nicht nur die Ernährung allein, die deine Entzündungen in Schach hält, sondern es ist ein ganzheitlicher Ansatz, wie alles, was ich immer wieder thematisiere. Es geht wirklich um alle diese verschiedenen Komponenten.  

 

 

Jetzt freue ich mich, dass du dabei warst und es wäre wunderbar, wenn du nächste Woche auch wieder zuhörst. Ich wünsche dir jetzt einen wunderschönen restlichen Tag.   

 

 

Jetzt empfehle ich dir, den Podcast zu abonnieren, damit du keine Folge verpasst, und wenn dir gefällt, was du hörst, dann freue ich mich wirklich sehr über eine Bewertung auf iTunes oder Apple Podcast. Denn diese Bewertungen helfen auch anderen Menschen, den Podcast zu finden, damit wir das Wissen über Darm und Gesundheit mehr verbreiten können.

 

 

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Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

4 Kommentare

  • Keniu sagt:

    Was ist nun eigentlich mit Kokosöl – ist es gesund oder nicht? Es wird ja gerade kontrovers diskutiert, s. „Kokosöl ist Gift“…

    • Julia sagt:

      Danke für deine Frage! Kokosöl wird immer wieder kritisiert, allerdings meist mit unhaltbaren Argumenten. Hast du denn Pro- und Contra-Argumente gelesen? Oder nur Contra? Welche Argumente dabei überzeugen dich denn? Wer sehr gut über dieses Thema schreibt ist Ulrike Gonder, lies gerne mal diesen spannenden Artikel: https://www.ugonder.de/kokosoel-kritik-an-der-kritik/ Wenn du danach noch Fragen hast, dann melde dich gerne nochmals!

  • francis sagt:

    sehr intressant

    • Daniela Vanzetta sagt:

      Hallo Francis,
      vielen Dank für deine Rückmeldung, auch im Namen von Julia Gruber.
      Es freut uns zu hören, dass dir der Artikel gefällt und dass du einige Infos für dich mitnehmen konntest.
      Alles Gute weiterhin für dich und liebe Grüße

      Daniela
      Assistentin Team Gruber Gesundheit

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