In dieser Folge mit Anet Janik geht es um das Thema Darmgesundheit und Ernährung. Anet Janik lebt seit 2015 auf Zypern und baut u.a. aktuell als „Die Kryptopreneurin“ ihren Ruf als Pionier und Fürsprecher des Kryptowährungs-Marktes aus.
Ich habe Anet in einer Podcast Mastermind Gruppe kennengelernt und weil sie mir erzählt hat, dass sie akute Darmprobleme hatte, welche in einem Krankenhausaufenthalt endeten, ist die Idee zu diesem Gespräch entstanden. Anet sieht sich nun gezwungen, ihrer Ernährung zum ersten Mal in ihrem Leben Aufmerksamkeit zu schenken.
Sie stellt mir alle Fragen, die sie zur anstehenden Ernährungsumstellung hat, um möglichst schnell wieder in ihre Kraft zu kommen. Wir sprechen darin über die folgenden Punkte:
- Warum es nicht die richtige Ernährung für alle gibt
- Welche Lebensmittel dem Darm guttun und welche nicht
- Ob gesunde Ernährung auch Genuss erlaubt
- Wie auch unerfahrene Köche gesundes Essen zubereiten können
Ich freue mich sehr, dass ich die liebe Anet heute bei mir zu Gast habe. Herzlich willkommen und danke, dass du dir die Zeit nimmst. Wir wollten uns heute ein wenig über das Thema Darmgesundheit und Ernährung unterhalten. Erzähl uns doch erstmal, warum dich das Thema interessiert.
Anet: Das mach ich gern, leider – oder vielleicht auch gottseidank – aus akuter persönlicher Situation. Ich war gerade das zweite Mal im Krankenhaus – nur kurz, drei, vier Stunden – aber mein Magen, Darm und Galle haben einfach nicht mehr gesagt: «Uns geht’s gut», sondern die haben gesagt: «Stop! Bis hierher und nicht weiter». Ich bin genau jetzt gezwungen, meine Ernährung umzustellen und stelle fest: Ich habe überhaupt keine Ahnung von Ernährung.
Ich weiss, wie man ein Schnitzel zubereitet, aber ich weiss nicht, was für meinen Körper bekömmlich ist. Ich stehe gerade vor einer riesigen Herausforderung. Vielleicht kannst du mir da weiterhelfen.
Ja, klar. Sehr gern. Du kannst mir heute alle Fragen stellen, die du hast. Vielleicht hast du dich ja schon irgendwo ein bisschen eingelesen. Oder hast du schon eine Ahnung, in welche Richtung es gehen könnte?
Gibt es die perfekte «Einheitsernährung»?
Anet: Ich habe festgestellt, dass diese allgemeinen diätetischen Empfehlungen für mich grösstenteils Unfug sind. Ich bin auch der festen Überzeugung – und das ist auch meine Wahrnehmung, meine Realität –, dass jeder Körper, jedes System eine ganz eigene Bedürftigkeit hat. Was für andere gut ist, ist für mich noch lange nicht gut. Ich unterscheide das auch so ein bisschen: Wenn ich so kleine, dünne Frauen sehe … Ich bin ein Weib. Man sieht ja schon ganz offensichtlich: Was denen gut bekommt, kann mir ja gar nicht gut bekommen. Deswegen gilt es jetzt herauszufinden: Was tut meinem System gut? Worauf muss ich generell achten?
Das ist auf jeden Fall schon einmal ein guter Ansatz, wirklich auch darauf hören zu wollen, was dein Körper dir sagt. Denn du hast recht: Es ist nicht für jeden das gleiche gut. Es gibt ja Menschen, die sind Vegetarier oder Veganer, und denen geht es damit super gut und dann gibt’s wieder die – die kennt wahrscheinlich auch jeder – die dann damit blass und leicht krank aussehen. Da denkt man dann, dass es für die Person dann vielleicht nicht ideal ist. So ist es tatsächlich. Jeder Körper hat unterschiedliche Bedürfnisse.
Das Interessante ist ja auch, dass nicht alles für immer in Stein gemeisselt ist. Es kann sein, dass du in einer bestimmten Lebensphase eine bestimmte Ernährung brauchst. In einer neuen Lebensphase brauchst du dann wieder eine andere. Da denken viele, es gibt die eine Ernährung, die für das ganze Leben passt. Dabei verändern wir uns ja auch. Gerade wir Frauen verändern uns durch unseren Zyklus und die Wechseljahre und so weiter. Wir haben einfach verschiedene Phasen, und da darf man durchaus auch darauf eingehen, je nach Lebenssituation.
Es gibt eine Ernährung für jemanden, der sportlich sehr aktiv ist und dann wieder eine für jemanden der weniger aktiv ist. Wir haben auch Stressphasen, in denen man die Ernährung wieder ein bisschen anders gestalten kann, als vielleicht in entspannten Phasen. Das heisst jetzt nicht, dass man ständig seine Ernährung ändern muss. Ich möchte damit sagen: Nur, weil es jetzt gerade stimmt, heisst das nicht zwingend, dass es dann in zehn Jahren immer noch stimmt. Man darf durchaus auch seine Ernährung hin und wieder einmal überdenken.
Viele denken: Jetzt habe ich das gefunden, womit es mir gut geht. Wenn es ihnen dann irgendwann einmal nicht mehr so gut geht, halten sie trotzdem krampfhaft an der Art sich zu ernähren fest, die sie schon immer hatten. Es kann manchmal sein, dass das vielleicht in jüngeren Jahren gut war und jetzt vielleicht nicht mehr.
Anet: Ja, offensichtlich, sonst würde mein Körper mir nicht diesen Stop-Befehl geben.
Gut, das ist wieder ein anderes Thema. Das baut sich oft über längere Zeit auf. Die Leute kommen manchmal zu mir und sagen: «Jetzt habe ich plötzlich hohes Cholesterin.» Oder plötzlich einen hohen Blutdruck oder eben plötzlich Darmprobleme. Aber meistens ist das nicht «plötzlich», sondern das hat sich über die letzten 20 Jahre aufgebaut. Unser Körper ist ja genial. Der kann sehr viel kompensieren, aber irgendwann geht es nicht mehr. Er hat es aber so lange kompensiert, um dich fit zu halten, dadurch hast du vielleicht nicht gespürt, dass da etwas im Anmarsch ist.
Was dein Darm mag und was nicht
Anet: Ja, mit Sicherheit. Das ist absolut plausibel. Jetzt an meiner Stelle, wo mein Körper mir sagt: «So geht es nicht mehr weiter», was würdest du mir denn da genau empfehlen? Was soll ich umstellen? Ich fühle jetzt momentan, natürlich auch durch die Tabletten, die ich nehmen musste, eine gewisse Lethargie. Ich habe nicht 100 Prozent meiner Kraft. Was müsste ich auf jeden Fall umstellen? Was wäre wahrscheinlich richtig?
Ich weiss ja nicht, wie du dich bisher ernährt hast, aber wichtig wäre auf jeden Fall, dich mit natürlicher Nahrung zu ernähren. Das heisst, keine Fertigprodukte oder industriell veränderten Lebensmittel, sondern Gemüse und Obst. Je nachdem, ob du Fisch und Fleisch isst, das auch. Oder wenn du es lieber pflanzlich magst: Hülsenfrüchte, je nachdem, wenn du die verträgst …
Anet: Nein.
Ja, das ist oft das Problem. Wenn jemand nicht Vegetarier oder Veganer ist, empfehle ich gerade bei Darmproblemen immer, auf Fleisch und Fisch zurückzugreifen, weil es einfach leichter verdaulich ist. Leichter verdaulich als Hülsenfrüchte. Unser Körper braucht genügend Aminosäuren, um reparieren zu können. Die «biologische Wertigkeit», also die Verwertbarkeit dieser Eiweisse für den Körper, ist bei tierischen Eiweissen höher als bei pflanzlichen. Deshalb würde ich schon deshalb empfehlen, dass du deine Mahlzeiten mit guten Eiweissen kombinierst. Das können auch Eier sein. Bei Milchprodukten bin ich immer ein bisschen vorsichtig. Das wäre auch Eiweiss, aber gerade, wenn es Darmprobleme gibt würde ich Milchprodukte, und vor allem Kuhmilchprodukte, erst einmal weglassen.
Wenn ich sage «weglassen», dann heisst nicht, dass du es für den Rest deines Lebens weglassen musst. Ich empfehle nur immer am Anfang – wo man noch nicht weiss, was man verträgt und was nicht, und was einem guttut und was nicht – gewisse Dinge wirklich einfach mal wegzulassen. Alles, was potenziell Probleme auslösen könnte – auch wenn wir jetzt nicht wissen, ob das bei dir der Fall ist oder nicht – würde ich weglassen. Und zwar mindestens zwei Wochen, besser wäre vier Wochen.
Anet: Tatsächlich habe ich gerade gefrühstückt und hatte Joghurt. Joghurt mit frischen Beeren drin. Und das bekommt mir gut. Ich mag Milchprodukte sehr, sehr gern. Kefir, Joghurt, Quark. Gibt’s leider hier in den Staaten nicht. Nur Milch trinken, das muss jetzt nicht unbedingt sein.
Also ich würde Milchprodukte trotzdem mal mindestens zwei Wochen weglassen. Schau einfach mal, wie sich dann vielleicht dein Körpergefühl verändert. Viele denken, dass sie Milchprodukte gut vertragen und dass ihnen das gar nichts macht. Ich hatte einmal eine Frau im Kurs, die hat wirklich alles umgesetzt, was ich gesagt habe. Nur Milch im Kaffee hat sie immer noch genommen. Nicht viel, einfach nur ein bisschen. Und das war am Ende der Grund, dass sich gewisse Dinge nicht verbessert hatten. Sie war überzeugt, dass sie Milch verträgt. Das ist einfach so etwas, wo ich sagen würde, lass es mal zwei Wochen weg. Schau mal, wie es ist. Wenn du es zwei Wochen wirklich konsequent weggelassen hast und es dann wieder nimmst, dann wirst du wirklich spüren, ob es dir guttut oder nicht. Wenn man etwas täglich zu sich nimmt, spürt man es meistens eben nicht mehr so.
Ich vergleiche die Anfangsphase immer gern mit dem Computer: Wenn der nicht mehr richtig läuft, dann solltest du ihn einmal ganz runterfahren, um ihn dann sauber wieder hochfahren zu können. Das ist so ein bisschen das, was wir in den ersten zwei bis vier Wochen machen. Wo wir sagen, alles, was potenziell schädlich sein könnte, lasse ich weg und nehme erst dann das eine oder andere wieder dazu. Dann wird dein Körper dir signalisieren können, was dir guttut und was nicht.
Anet: Interessant. Potenziell schädlich für mein System sind meines Wissens Hülsenfrüchte – das weiss ich, dass ich daran herumknabbere. Du empfiehlst mir Joghurt und alle Milchprodukte wegzulassen. Dann bedeutet auch Käse, nehme ich an.
Ja.
Anet: Welche Empfehlungen würdest du mir noch geben?
Ich würde dir empfehlen auch den Weizen wegzulassen. Definitiv Weizen, am besten sogar alles, was Gluten enthält. Das wären dann auch Dinkel, Roggen und Gerste. Sprich: Brot, Müsli, Nudeln… solche Sachen würde ich auch weglassen.
Anet: Dann wird’s aber dünn. Was bleibt denn dann übrig?
Gemüse. Die Hälfte deines Tellers sollte im Idealfall sowieso aus Gemüse bestehen. Ich würde auch eher gekochtes Gemüse nehmen und nicht unbedingt Rohkost.
Anet: Nein, Rohkost vertrage ich gar nicht.
Genau. Die ist einfach schwerer verdaulich. Gerade wir Frauen haben manchmal die Tendenz mehr Salate und Rohkost zu essen, weil wir denken, das ist gesund. Aber für den Darm ist das eigentlich nicht so ideal.
Anet: Also, mit Salat kann man mich jagen. Was ich gemerkt habe, was mir gut bekommt, ist, wenn meiner Nahrung Feuer zugeführt wird. Also lieber eine Marmelade als eine rohe Erdbeere zum Beispiel. Ja, etwas, das eben mit Feuer verarbeitet wurde. Das bekommt mir gut. Aber wenn ich jetzt auch noch Nudeln und Kartoffeln weglassen soll … Kartoffeln auch?
Kartoffeln musst du nicht unbedingt weglassen. Das empfehle ich denen, die wirklich ein echtes Darmproblem haben, wo man wirklich weiss: da ist ein Problem. In dem Fall würde ich Kartoffeln in den ersten vier Wochen durch Süsskartoffeln ersetzen. Der Grund ist, das Kartoffeln ein Nachtschattengewächs sind und deshalb Probleme auslösen können, vor allem bei Menschen, die Autoimmunerkrankungen haben. Das ist aber, glaube ich, bei dir nicht der Fall.
Anet: Nein. Um Gottes Willen. Alles schick, alles schön.
Also ein bisschen Kartoffel, ein bisschen Reis. Das kannst du erstmal noch dabei lassen, als Beilage. Aber «Beilage» heisst eben Beilage und nicht Hauptbestandteil. Bei vielen besteht die Hälfte des Tellers aus Reis, Kartoffeln oder Nudeln und dann legt man als Farbtupfer noch so zwei, drei Brokkoliröschen dazu. Von der Menge her sollte das eigentlich umgekehrt sein. Eine Handvoll Stärkebeilage, und die Hälfte des Tellers sollte Gemüse sein. Der Rest ist dann Eiweiss – eben Fisch, Fleisch oder Eier. Du könntest zum Beispiel auch ein Rührei mit Gemüse machen. Da braucht man auch gar nicht immer noch Kartoffeln oder ähnliches dazu.
Wir denken oft, dass die Stärke das ist, was uns satt macht. Aber eigentlich machen uns Eiweiss und Fett satt.
Anet: Also, Fett vertrage ich überhaupt nicht.
Dann lässt du es im Moment weg, obwohl du es mal ausprobieren kannst. Was doch oft ganz gut vertragen wird, ist Kokosöl, weil es ein kurzkettiges Fett ist. Das könntest du vielleicht einmal versuchen. Wichtig beim Kokosöl ist, dass du kein gehärtetes nimmst, sondern ein natürliches. Ich weiss nicht, was es da in den USA gibt, aber in einem Wholefoods oder einem ähnlichen Geschäft, findest du es bestimmt. Im Internet auch.
Anet: Die sind hier recht gut sortiert. Hier steht auch auf jedem Lebensmittel, wie viele Kohlenhydrate, wie viel Zucker, wie viel Fett, der gesamte Energiewert wird angegeben. Das kenne ich gar nicht. Das finde ich cool. Hier wird sehr viel glutenfrei angeboten. Das finde ich gut. Es gibt auch viel ohne Zucker. Die Produkte sind dann zwar teuer, aber… gut, Lebensmittel sind hier sowieso sehr, sehr teuer.
Bei Lebensmitteln auf denen „ohne Zucker“ steht, muss man manchmal etwas vorsichtig sein. Zum Teil sind dann künstliche Süssstoffe drin. Das würde ich dir nicht empfehlen. Bei allem, was verarbeitet ist, musst du vorsichtig sein. Auch, wenn es heißt «glutenfrei». Viele Leute denken, wenn es glutenfrei ist, muss es gesund sein. Wenn es ein Riegel oder etwas anderes Verarbeitetes ist, dann ist es meistens doch nicht so gesund. Für die vier Wochen würde ich dir empfehlen, keine industriell gefertigten Sachen zu dir zu nehmen. Es kann ein glutenfreies Getreide sein, aber keine verarbeiteten Produkte.
Darmfreundlich und trotzdem lecker
Anet: Dann wird es wirklich schwierig zu wissen, was man noch essen kann und wie man das zubereitet. Vor allem für jemanden wie mich. Ich habe mich mein Lebtag nicht darum gekümmert, sondern habe einfach das gegessen, was da war, was ich kannte.
Ich weiss, im ersten Moment macht einem das schon Angst und man denkt dann, das geht gar nicht. Aber wenn du das dann ein paar Tage so gemacht hast, dann wirst du sehen, dass es gar nicht so schwer ist. Es gibt auch reichlich Rezepte im Internet. Da wäre zum Beispiel die Paläo-Ernährung. Wenn du die einmal googelst, dann findest du ganz viele Rezepte.
„Paläo“ lehnt sich an die Steinzeit an, dass man das isst, was es damals schon gab. Und in der Steinzeit gab es kein Getreide, denn wir waren ja nicht sesshaft. Wir waren Jäger und Sammler. Getreide hat man damals nicht gegessen. Wir haben uns genetisch kaum verändert und sind quasi noch identisch mit den Steinzeitmenschen. Deswegen ist Paläo eher unsere artgerechte Nahrung.
Das heisst jetzt nicht, dass wir zurück in die Steinzeit müssen und dass wir jetzt nie wieder Nüsse essen sollen, sondern das ist ein Name für eine Ernährungsform, wo man dann eben beispielsweise das Getreide weglässt. Das wäre zum Beispiel etwas, das du mal googeln kannst. Da findest du Rezepte.
Am Anfang ist es sicherlich hilfreich, sich ein paar Rezepte zu suchen, vielleicht sogar bevor man loslegt. Einfach damit man auch sieht, dass es ganz viele Dinge gibt, die man essen kann. Viele Leute denken, wenn ich das so sage: «Ja, dann kann ich ja gar nichts mehr essen.» Das stimmt so natürlich nicht. Man kann trotzdem ganz abwechslungsreich essen.
Kreative Lösungen
Du kannst zum Beispiel auch eine Art Reis aus Blumenkohl herstellen. Wenn du Blumenkohl kleinhäckselst, dann sieht er aus wie Reis. Das ähnelt optisch dann schon einer Stärkebeilage. Da kann man dann noch eine Sauce drüber geben und dann hat man trotzdem das Gefühl, man hat eine komplette Mahlzeit. Es gibt schon viele Dinge, die man machen oder „ersetzen“ kann.
Ich habe zum Beispiel auf meinem Blog auch ein Müesli für morgens, das mit Nüssen und Kokosflocken gemacht ist. Da kann man auch ein wenig Kakao dran machen usw. Man kann es im Ofen backen, und schon hat man ein Knusper-Müsli, aber ohne Getreide.
Dann gibt’s zum Beispiel Kokosjoghurt. Der schmeckt sehr, sehr lecker. Er wird aus Kokosmilch hergestellt. Das würde auch gehen. Rührei morgens schmeckt sehr gut. Ich persönlich mag auch morgens gern Suppe. Man kann auch morgens eine Suppe essen. Man kann einen Apfel braten. Gebraten wirst du einen Apfel schon vertragen.
Anet: Ja, auf jeden Fall. Meinst du so einen Schmorapfel, wie man den früher so in den Ofen geschoben hat? Bei Oma noch?
Dafür habe ich auch ein tolles Bratapfel Rezept auf meinem Blog. Aber wenn du nicht so viel Zeit hast… denn so ein Bratapfel, der dauert ja eine Weile. Morgens hat man ja manchmal nicht so viel Zeit. In dem Fall kann man den Apfel auch in Stückchen schneiden und mit ein paar Mandeln braten und, wenn du magst, noch zwei, drei Rosinen darauf geben. Das schmeckt super lecker. Da liefern dann die Mandeln das Eiweiss.
Anet: Oder vielleicht ein Stückchen Leber dazu. Leber „Berliner Art“ ist ja mit Apfel. Das ist sehr, sehr lecker.
Super, perfekt. Solche Dinge gehen auf jeden Fall. Man kann mittags oder abends zum Beispiel auch mal Zucchini-Nudeln machen. Ich weiss nicht, ob du davon schon gehört hast?
Anet: Das habe ich, und Zucchini ist nichts für mich.
Okay. Nudeln kannst du aber auch aus Karotten machen. Einfach mit dem Sparschäler schälen, damit du so etwas wie Tagliatelle hast. Man kann zum Beispiel mit Mandelmus auch Saucen machen. Es gibt ganz viele Möglichkeiten.
Wer lesen kann, kann kochen
Anet: Ich denke, das Wichtigste wäre wirklich irgendwann einmal einen Kurs mitzumachen, wo ich eine Woche irgendwo bin und so kochen lerne. Oder? Das ist so viel Theorie. Wir sitzen jetzt hier und du gibst mir tolle Informationen. Aber nachher gehe ich einkaufen und dann stehe ich wieder da wie der Ochs vorm Berg und habe keine Ahnung. Was kaufe ich jetzt? Was hat sie noch einmal gesagt? Was darf ich?
Ja, das stimmt. Ich habe ja einen Online-Kurs, der sich „Darmglück“ nennt. Da bringe ich das jetzt nicht bei, indem ich dastehe und koche. Aber es ist so, dass ich für jede Woche Rezepte habe. Die strenge Phase dauert vier Wochen. Der Kurs ist auf sechs Wochen ausgelegt. Zuerst gibt es eine Vorbereitungswoche und am Ende noch eine Abschlusswoche. Da bekommt man Menüpläne, Rezepte und auch so ein bisschen Hintergrundwissen. In der Vergangenheit hatte ich schon Kursteilnehmer, die vorher gar nicht wirklich gekocht haben. Ich finde, wer lesen kann, der kann auch kochen. Da steht ja dann jeder Schritt drin, den man machen muss. So geht das oft auch.
Ich merke, dass Leute sich manchmal nicht so ans Kochen herantrauen oder sagen: «Ich koche nicht.» Oder: «Ich kann nicht kochen.» Das höre ich öfters von meinen Teilnehmern. Dann sage ich: «Dann hast du es vielleicht noch nie so richtig probiert.» Da kann gar nicht viel schiefgehen. Essbar ist es fast immer. Wenn man es total verbrennen würde oder so, dann wäre es nicht mehr essbar, aber ansonsten … Es kann nicht viel schiefgehen, und wenn man es dann zwei-, dreimal gemacht hat, dann fällt es einem super-leicht.
Man braucht ja auch nicht unbedingt 25 Rezepte zu beherrschen. Meistens reicht es, wenn man 10 bis 15 Sachen hat, die man kochen kann. Wenn man die ein bisschen abwechselt, dann ist man auf jeden Fall schon besser dran als vorher. Es ist nicht so eine grosse Sache. Das macht auch Spass. Das ist mir auch immer wichtig: Gesunde Ernährung soll Spass machen, sonst ist es auch nicht gesund.
Anet: Richtig. Dann stimmt ja irgendwas nicht. Bei mir soll es einfach wenig Aufwand machen, weil Ernährung für mich tatsächlich keine Priorität hat.
«Hatte» vielleicht …
Anet: Ja, hatte. Ich muss da wirklich einen Schalter umlegen. Hatte. Man kommt halt wirklich in ein Alter, wo der Körper sagt: «So, Mädel, die ersten Jahre haben wir alles gut mitgemacht, aber jetzt werd‘ mal erwachsen!»
Du bist, was du isst
Ja, ganz genau. Das ist wirklich so. Es ist auch so typisch im Alter von… manchmal schon 35, aber meistens zwischen 40 und 50 wo die ersten Beschwerden kommen. Da hat man sich vorher immer gut gefühlt und jetzt auf einmal nicht mehr. Für eine lange Zeit kann der Körper eben kompensieren und ausbalancieren.
Wenn man sich aber einmal überlegt, dass wir aus dem, was wir essen aufgebaut sind… Wenn unser Körper irgendwas reparieren muss, wenn er ein Loch stopfen muss oder wenn er eine Zellwand reparieren möchte, dann braucht er Baustoffe. Diese Baustoffe bekommt er nun einmal nur aus der Ernährung. Wo soll er sie sonst herbekommen?
Anet: Ich dachte immer, der Körper sei eine Chemiefabrik. So wurde es mir mal beigebracht. Und er baut sich alles selber.
Ja, aus dem, was er bekommt. Er braucht aber schon Baustoffe. Ohne Baustoffe kannst du nichts bauen. Ich kann mir auch selbst ein Haus bauen, aber ich brauche doch trotzdem jemanden, der mir die Steine schickt und der mir die Fenster liefert. Das Material brauche ich schon. Ich kann nachher das Haus selbst bauen, aber die Materialien, die ich dafür brauche, müssen ja irgendwoher kommen.
Wenn dein Körper Hormone herstellen will, oder Enzyme … Was auch immer er bauen möchte. Da braucht er Baustoffe, und er braucht auch Energie, um es bauen zu können.
Anet: Und je hochwertiger die Baustoffe, um so besser das Ergebnis.
Ganz genau. Es ist tatsächlich so: Wenn du minderwertige Baustoffe schickst – eben in Form von minderwertiger Nahrung – dann baut der Körper die trotzdem ein. Und da fangen dann die Probleme an. Wenn er sagt: Ich brauche jetzt zum Beispiel Fette für meine Zellwand – da sind Fettsäuren drin – und er bekommt nur gehärtete Fette, dann baut er halt auch nur gehärtete Fette ein. Aber gehärtete Fette bedeuten nachher, dass die Zellwand starr ist. Dass die auch mal reissen kann, und dass sie eben nicht biegsam ist. Wir brauchen sie in unserem Körper aber, da wir in Bewegung sind, Biegsamkeit. Das wäre also ein Beispiel, warum es nicht egal ist, was du isst. Es ist tatsächlich so, dass die Qualität, die ich liefere, nachher auch verwendet wird.
Anet: Was bedeutet eigentlich „gehärtetes Fett“ oder „ungehärtetes Fett“? Was wird denn da hart gemacht?
Genau kann ich es dir nicht sagen, wie das chemisch abläuft, aber es ist so dass gehärtete Fette in der Industrie verwendet werden, weil sie länger haltbar sind. Sie werden nicht ranzig. Die Industrie hat natürlich ein Interesse an Produkten, die möglichst lange im Regal liegen können. Wenn du zum Beispiel mit frischen Zutaten selbst Plätzchen backst, dann sind die nicht so wahnsinnig lang haltbar. Aber die Kekse, die man im Supermarkt sieht, die sind teilweise Monate haltbar. Warum? Weil sie mit gehärteten Fetten hergestellt wurden, die natürlich sehr viel länger halten.
Anet: Und Butter? Ist das ein gehärtetes oder ungehärtetes Fett?
Nein, Butter ist nicht gehärtet.
Anet: Nicht gehärtet? Butter ist also gesund?
Butter ist gesund, ja. Gesunde Fette sind Butter, Kokosöl – gut, wenn es nicht gehärtet ist, da gibt es beide Varianten –, Olivenöl, Rapsöl. Bei Rapsöl muss man, glaube ich, in den USA ein bisschen vorsichtig sein. Da höre ich immer, dass die US-Ernährungsberater immer sagen, «Bloss kein Rapsöl, das ist genetisch verändert».
Anet: Ja, das ist ja hier letzten Endes alles Monsanto. Es ist alles in Monsanto-Hand.
Deswegen ist es vielleicht gerade in den USA nicht so gut.
Was tut unser Darm für uns?
Anet: Es ist vielleicht eine naive Frage, aber ich weiss es wirklich nicht: Was hat der Darm eigentlich für eine Aufgabe?
Der Darm ist da, um Nahrung aufzuspalten. Als erstes verkleinerst du sie im Mund. Dann kommt sie in den Magen. Da wird sie auch schon durch die Magensäure vor-verdaut, die löst die Nahrung schon auf. Im Darm wird sie noch weiter aufgespalten und dann wird entschieden: Was soll in den Körper rein? Was nicht? Denn wenn etwas in deinem Darm ist, ist es ja noch nicht in der Blutbahn. Es ist noch nicht in dem Sinne im Körper. Im Darm wird aussortiert, was hineinkommt und was wieder ausgeschieden werden soll. Der Darm nimmt sich dann die Bestandteile, die der Körper braucht. Die werden dann verteilt. Was der Körper nicht gebrauchen kann, wird am Ende ausgeschieden.
Nun haben wir im Darm Bakterien – das nennt man «Mikrobiom». Nicht nur die Bakterien, sondern alle Mikroorganismen, die wir im Darm haben, nennt man Mikrobiom. Und das sind ungefähr 2 Kilo. Das ist relativ viel. Wir haben mehr Darmbakterien als wir Körperzellen haben. Das sind unsere Helfer, die die Arbeit machen wie zum Beispiel auch Aufspalten und Verwerten von Ballaststoffen.
Der Darm hat eine riesige Funktion. Er ist zum Teil auch eine Chemiefabrik. Auch manche Hormone und Enzyme werden hier hergestellt. Der Darm ist auch ein Immunabwehrsystem. Er hilft auch, Dinge unschädlich zu machen. Man sagt, 80 Prozent des Immunsystems sitzen im Darm, deshalb ist er auch dafür wichtig. So arbeiten auch Darm und Leber zusammen. Darm und Leber arbeiten bei der Entgiftung Hand in Hand. Der Darm hat schon recht viele Funktionen.
Anet: Und wie kann ich meine Darmmikroben unterstützen, falls da irgendwas jetzt in Mitleidenschaft gezogen wurde? Davon gehe ich einfach mal aus.
Probiotika – die Krücke für den Darm
Das denke ich auch, bei dem was du gehabt hast. Du kannst einerseits natürliche Probiotika verwenden. Probiotika sind ‚gute Bakterien‘, die man nehmen kann. Da gibt es Produkte aber auch fermentierte Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Kombucha oder Sauerkraut. Das kennst du vielleicht noch. Da spreche ich dann aber von nicht erhitztem Sauerkraut, also nicht so Dinge, die man pasteurisiert in der Tüte kauft, sondern so, wie man es früher gemacht hat: Weisskohl mit Salz in der Lake. Das muss man nicht unbedingt selbst machen. Heutzutage kann man es auch kaufen. Es muss aber Rohkostqualität sein. Man kann aber auch anderes Gemüse fermentieren. Ich würde das dann auch nicht kochen, denn die guten Bakterien sterben, wenn du es zu sehr erhitzt. Ein oder zwei Gabeln davon kann man dann einfach ins Essen mischen, unter das Gemüse. Oder man kann es so essen, wenn man das mag. Das schmeckt ganz erfrischend, ein bisschen säuerlich.
Anet: Wo bekomme ich so etwas her? So «Probiotika»? Was ist das? Ich habe dazu kein Bild im Kopf.
Entweder ist es so etwas wie fermentiertes Gemüse, Sauerkraut, Kombucha. Ich weiss, den gibt es zum Beispiel in den USA in den Health Food Stores auch, in solchen Gesundheitsläden.
Anet: Kombucha kenne ich nur als Tee.
Das ist eigentlich Tee. Das ist Tee, in den man Zucker mischt. Dann legt man da einen speziellen Pilz hinein – einen Kombucha-Pilz. Der verwandelt dann den Tee. Der Pilz ernährt sich von dem Zucker, den man hineingerührt hat, und verwandelt dann den Tee in ein leicht säuerlich schmeckendes Getränk. Das ist dann fermentiert. Da sind dann auch Bakterien drin. Das kann man auch selbst machen, wenn man so einen Pilz hat. Man kann den Pilz kaufen. Oder man kauft den fertigen Kombucha als Getränk. Das muss dann aber auch ein echter sein und nicht so ein „Lifestyle-Kombucha“, der dann mehr wie eine Limonade ist und wo auch noch Zucker beigefügt wurde.
Über Zucker haben wir noch gar nicht gesprochen. Zucker ist etwas, das ich meiden würde, wenn ich Darmprobleme hätte, weil Zucker auch Entzündungen fördert.
Anet: Ich habe jetzt komplett aufgehört, Zucker noch irgendwo hinzuzufügen. Natürlich weiss ich, wenn ich ein bisschen Marmelade esse, dass da Zucker drin ist, aber ich mache keinen Zucker mehr in den Kaffee. Das habe ich komplett gestrichen.
In diesen vier Wochen, von denen wir gesprochen hatten, würde ich aber auch keine Marmelade essen. Nichts, wo Zucker drin ist.
Anet: Das ist eine harte Ansage. Ich bin ein Süssmaul.
Ja, aber du wirst sehen, wenn du das einmal ein paar Tage weggelassen hast, dann nimmt der Hunger auf Süsses ab.
Anet: Das kann ich bestätigen. Das stimmt.
Wenn du Zucker isst, steigt zunächst dein Zuckerspiegel an. Dann wird mehr Insulin produziert. Insulin wiederum fördert unter anderem auch Stresshormone. Es kann dann eine ungute Wirkung haben. Es ist auch so, dass Insulin den Fettaufbau fördert. Das muss nicht unbedingt Körperfett sein, sondern das können auch Blutfette sein. Es bringt einfach ziemlich viel durcheinander. Insulin sorgt auch dafür, dass wir schneller wieder Hunger bekommen.
Gerade wenn du mit dem Darm Probleme hast, würde ich dir auch sehr empfehlen, nur dreimal am Tag zu essen und nicht zwischendurch.
Anet: Also, ich esse normalerweise nur zweimal am Tag. Maximal dreimal. Aber mit dem zweimal habe ich das Problem, dass ich dann grössere Portionen esse. Es würde mir aber tatsächlich genügen. Ich merke nur jetzt, dass meine Portionen wieder kleiner werden, weil ich mich zu viel belaste. Deshalb ändere ich mich jetzt dahingehend, dass ich nicht mehr zwei grosse, sondern drei kleinere bis normale Portionen esse.
Ja, das ist sehr gut.
Anet: Einfach damit etwas mehr Gleichgewicht hineinkommt. Um noch einmal diese Frage abschliessend zu beantworten: Was tue ich für meinen Darm? Kombucha oder Probiotika, was war das noch einmal?
Es gibt Produkte, die sich Probiotika nennen. Das bekommst du auch in so einem Gesundheitsladen oder im Internet. Da kann man sie bestellen. Das sind auch Bakterien. Das hört sich jetzt komisch an – «Ich kaufe Bakterien». Bakterien haben in unseren Köpfen immer noch den Ruf, dass das etwas Schädliches ist. Wie gesagt haben wir aber Darmbakterien. Wir brauchen gute Bakterien. Viele haben zu wenig von den Guten und zu viel von den Schlechten. Gerade nach einer Lebensmittelvergiftung oder ähnlichem kann man davon ausgehen, dass da schlechte Erreger vorhanden sind.
Die Probiotika sind so etwas wie eine Krücke. Die helfen deinem Körper, das System wieder auszubalancieren, so dass du sie irgendwann nicht mehr brauchst. Wenn die Darmflora ausgewogen ist, dann muss man nicht ständig Probiotika nehmen. Der Körper kann das dann auch selbst ausbalancieren. Aber in einem Moment, wo ich zu wenig gute Bakterien habe, lohnt es sich auf jeden Fall auch einmal die guten Bakterien zu sich zu nehmen. Zum Beispiel Bifidobakterien, Lactobazillen … Da gibt es ganz verschiedene.
Wichtig ist es dann schon, auf die Qualität des Produktes zu achten. Da gibt es sehr viele unterschiedliche. Wir empfehlen gern ein Produkt, das in Pulverform ist und nicht in Kapselform. Das sind dann gefriergetrocknete Bakterien. Das hört sich auch seltsam an, ich weiss. Die «schlafen» sozusagen. Wenn man die in ein Glas Wasser einrührt aktiviert man sie wieder. Wenn man das dann trinkt, können sie den Magen passieren. Da dort ja ein sehr saures Milieu herrscht, wird immer gefragt, ob die Bakterien denn da nicht umkommen. Nein. Wenn die schon aktiviert sind, können sie durch den Magen hindurch. Sie kommen dann im Darm an. Das ist so als würdest du deinen vorhandenen Bakterien einen Hilfstrupp schicken. So kannst du das Gleichgewicht wieder in Ordnung bringen.
Anet: Könntest du mir vielleicht da noch Links schicken oder in die Shownotes etwas reinstellen? Vielleicht interessiert das den einen oder anderen auch.
Das kann ich sehr gern machen. Wir haben auch eigene Produkte. Wir haben eine zweite Firma, wo wir diese Produkte auch verkaufen. Ich will nicht unbedingt Schleichwerbung machen, aber ich weiss, dass viele auch dankbar sind für solche Tipps.
Die Firma heisst Arktis BioPharma. Da gibt es verschiedene Produkte. Man kann mich dazu auch anschreiben, wenn man nicht weiss, welches man nehmen soll. Da kann ich dann auch helfen.
Anet: Ich bin ja im Februar zu den Wohlfühl-Tagen als Sprecherin in Luzern. Vielleicht treffen wir uns ja und du kannst mir ganz nah und ganz live etwas in die Hand drücken oder sagen: «Hier, kauf das!»
Da kann ich dir gern etwas mitbringen.
Anet: Das wäre schön. Also, um zusammenzufassen, was ich jetzt gerade gelernt habe ist: Milch weglassen, Zucker weglassen, Fett reduzieren auf jeden Fall. Dann diese neue Lebensweise einmal vier Wochen durchzuhalten, um zu sehen: Wie regeneriert sich der Körper? Was tut mir wirklich gut und was nicht? Deinen Kurs bestellen, damit ich Rezepte bekomme. Denn das ist immer die grösste Schwierigkeit, gute Rezepte zu bekommen. Denn ich möchte ja schon essen. Ich möchte ja nicht hungrig durch die Gegend laufen. Und Probiotika nehmen, um den Darm wieder gesunden zu lassen. Ist das so richtig?
Keine Angst vor Fett
Ja, das kann man so sagen. Was ich nicht ganz unterschreibe ist das Fett reduzieren. Das muss man nicht unbedingt. Wenn du sagst, dass du Fett nicht gut verträgst …
Anet: Ich vertrage es nicht gut.
… dann würde ich es wirklich im Moment eher weglassen. Man kann sich dann noch überlegen, ob man dann auch noch Verdauungsenzyme nimmt, um die Fettverdauung zu verbessern. Fett brauchen wir schon. Fett ist unheimlich wichtig für den Körper. Wie ich vorhin gesagt habe, bestehen die Zellwände aus Fett. Unser Hirn braucht auch Fett.
Anet: Wenn ich von Fett spreche, dann sehe ich vor meinem geistigen Auge eine Leberwurst. Oder eine Salami. Irgendetwas wo vermischt wurde. Das meine ich dann.
Gut. Aber natürlich Fette, so wie Avocado, Lachs oder Nüsse oder Kokomilch oder eben Kokosöl sind ja etwas anderes. Das sind Nahrungsmittel, die ich auf jeden Fall empfehle. Du möchtest ja auch satt werden. Fett sättigt und Fett ist auch ein Geschmacksträger. Das heisst, das Essen schmeckt auch besser mit ein bisschen Fett. Deshalb glaube ich, dass das nicht wirklich reduziert werden muss. Klar, man muss ein bisschen drauf achten, aber nicht «fettreduziert» essen. Es gibt ja Leute, die dann auf einmal alles nur noch in Wasser braten. Wenn man das dann noch «braten» nennen kann.
Anet: Nein, ich meinte jetzt wirklich so diese Dinge, die so 70 Prozent Fett haben. Da weigert sich dann auch mein Magen.
Ja, immer gut drauf hören, was dein Körper möchte.
Stress im Darm
Eine Komponente, die mir immer noch wichtig ist und die auch in das Ganze hineingehört, ist das Thema Stress, da unser Darm auch sehr stark auf Stress reagiert. Stress bringt zum Beispiel auch unser Bakteriengleichgewicht auseinander. Man weiss, dass Bifidobakterien – was gute Bakterien sind – unter Stress abnehmen, während Clostridien – was eher nicht so gute Bakterien sind – zunehmen. Auch die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, die eigentlich dicht sein sollte, zunimmt. Unter Stress wird die Darmschleimhaut durchlässig, und das ist auch nicht gut. Darum ist Stress auf jeden Fall ein wichtiges Thema.
Damit meine ich, Stress nicht nur im Sinne von «ich arbeite zu viel», sondern halt auch Dinge wie: «Ich verstehe mich mit meinem Partner nicht.» Oder: «Ich habe einen Chef, der mir auf die Nerven geht.» Oder: …
Anet: Also nicht nur Hektik, sondern auch psychischer Stress.
Psychisch oder … Lärm. Lärm ist zum Beispiel auch Stress. Wenn ich in einem Umfeld arbeite, wie ein Grossraumbüro, oder neben einem Flughafen wohne … solche Dinge. Das kann auch Stress sein. Da muss man ein bisschen in sich hineinhören.
Oder dein Lebensstil an sich und auch Gedanken wie: „Mache ich mir zum Beispiel ständig Sorgen“?
Anet: Da sind wir beim Mindset. Mache ich aus jedem Thema ein Problem?
Ja, ganz genau. Also, das ist auch wichtig für den Darm.
Anet: Das hätte ich jetzt gar nicht gedacht.
Doch, das ist wirklich sehr, sehr wichtig. Es ist ein grosser Bestandteil des Ganzen. Ich empfehle auch immer, das alles mit hineinzunehmen und nicht zu sagen: ‚Jetzt arbeite ich erst einmal an meinem Mindset und dann mache ich dies, und dann mache ich das und dann das’… Nein, es ist eine Kombination von allem, was man gleichzeitig macht. So hat man dann auch den schnellsten Erfolg, und der ist auch nachhaltig.
Anet: Okay, cool.
Ich glaube, da haben wir schon eine ganz gute Strategie zusammengestellt, hoffe ich.
Anet: Ja. Doch. Wenn du mir dann noch die Links daruntersetzt und du mir deinen Service noch bietest, so dass ich nur noch zu klicken brauche …
Das mache ich sehr gern.
Anet: Vielen Dank, Julia. Ich habe wirklich etwas gelernt. Nun brauche ich es nur noch umzusetzen. Ich freue mich auf das, was ich dann in deinem Kurs lernen werde, auch mit den Rezepten und so weiter. Ich freue mich jetzt drauf.
Das freut mich auch. Dann danke ich dir für deine Zeit. Ich denke, das war jetzt wirklich auch für die Hörer und Hörerinnen einmal spannend, diese Fragen zu hören. Da haben sie sicher auch etwas, das sie für sich mitnehmen konnten.
Anet: Ja, vielleicht geht es dem einen oder anderen ja auch gerade so, dass er die Ernährung umstellen möchte oder muss. Bei mir ist es gezwungenermassen. Ich danke dir für deine Antworten und freue mich darauf, dich im Februar live zu sehen in Luzern.
Die Links zur Folge lauten:
Website von Anet Janik: https://www.kryptopreneurin.com/
Arktis BioPharma Schweiz: https://arktis-wp.dev.intocommerce.de
Arktis BioPharma Deutschland: https://arktisbiopharma.de
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