In dieser Episode spreche ich mit meinem Mann Roman Gruber, CEO der Arktis BioPharma Schweiz GmbH.
Wir sprechen darüber:
- Welche Nahrungsergänzungsmittel wann sinnvoll sind
- Wie man feststellen kann, was man in welcher Menge braucht
- Unter welchen Umständen Mängel wahrscheinlich sind oder ausserordentlicher Bedarf besteht
- Wie einige der wichtigsten Mikronährstoffe wirken und wozu unser Körper sie braucht
Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Meine erste Frage an ihn ist eine, die mir von meinen Hörerinnen und Hörern häufig gestellt wird: Sollte man bestimmte Supplemente einnehmen?
Dazu sagt Roman, dass das nicht so einfach zu beantworten sei, da es sich um ein komplexes Thema handelt. Man kann nicht einfach sagen, ob Supplementierung an sich gut oder schlecht ist, da es auf die individuellen Bedürfnisse ankommt und es grosse Unterschiede unter den Präparaten gibt. Am besten sei es, die Supplementierung aufgrund von Analyseergebnissen abzustimmen. Ausnahmen könnten Vitamin C und Vitamin D sein, die vor allem im Herbst und Winter präventiv eingesetzt werden können.
Wichtig ist dabei, auf gute Qualität bei den Produkten zu achten. Man sollte am besten ein europäisches Produkt auswählen, statt preiswerte Präparate, zum Beispiel aus China oder Indien zu kaufen. Kauft man ein europäisches Produkt oder ein aussereuropäisches, das für den europäischen Markt geprüft wurde, kann man ausschliessen, dass toxische Stoffe wie zum Beispiel Schwermetalle enthalten sind.
Grundsätzlich ist Supplementierung sicherlich für viele empfehlenswert, da die Ernährung nicht mehr unbedingt ausreichend Nährstoffe liefert und vor allem, weil wir heute ständig Stress ausgesetzt sind, wodurch ein erhöhter Bedarf an bestimmten Nährstoffen entsteht.
Nahrungsergänzungsmittel bei einem geschädigten Darm
Meiner Meinung nach ist es wichtig, beim Darm anzufangen, denn wenn der Darm geschädigt ist, ist die Absorption von Nährstoffen in Mitleidenschaft gezogen. Möglicherweise hilft Supplementierung nicht viel, wenn der Darm nicht gesund ist. Ich frage Roman, wie er das sieht.
Roman bestätigt, dass das in gewisser Weise und für gewisse Nährstoffe in der Tat der Fall ist. Andererseits benötigt ein angegriffener Darm bestimmte Nährstoffe für seine Sanierung, die man als Supplemente zuführen kann. Ausserdem werden manche Nährstoffe gut über die Mundschleimhaut absorbiert, u. a. Vitamin D und viele Mineralien. Deshalb reicht es beispielsweise für Leistungssportler, den Mund mit einem isotonischen Getränk auszuspülen, statt es zu schlucken, was bei manchen Sportarten (z. B. Boxen) eine ratsame Strategie sein kann.
Meine nächste Frage ist, welche Mikronährstoffe Roman denn für den Darm empfehlen würde.
Er sagt, da gibt es recht viele, und bei der Auswahl kommt es darauf an, was man erreichen möchte. Auch hier hilft eine Analyse, vorher herauszufinden wo das Problem liegt: Liegt eine Entzündung vor? Ist der Histaminspiegel erhöht? Liegt ein durchlässiger Darm vor? Je nach Befund wählt man anschliessend die geeigneten Nahrungsergänzungsmittel aus.
Bei Entzündungen würde Roman Mikronährstoffe wie Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin D und Zink empfehlen, sowie pflanzliche Wirkstoffe wie Curcumin, Weihrauch und CBD (Cannabidiol).
Für eine Darmsanierung empfiehlt Roman, in zwei Schritten vorzugehen: Im ersten Schritt Prä- und Probiotika, im zweiten Schritt Vitamine und Mineralien. Man sollte darauf achten, dass es nicht zu viel wird und man am Ende täglich eine grosse Zahl von Tabletten und Kapseln schlucken muss.
Die richtige Dosierung
Da das alles hoch komplex klingt ist meine nächste Frage, ob man als Laie selbst herausfinden kann, was und wie viel man einnehmen sollte oder ob Fachberatung notwendig ist
Romans Meinung nach ist es nicht einfach, ohne Blutanalyse zu wissen, was das Richtige ist und wie man dosieren sollte. Zu viel des Guten oder das falsche Präparat kann kontraproduktiv sein. Lässt man beim Hausarzt ein gewöhnliches Blutbild erstellen, sind Mikronährstoffe oft nicht enthalten oder allenfalls vielleicht Vitamin B12, Vitamin D oder Ferritin (ein Eisenwert). Es lohnt sich, um ein erweitertes Blutbild zu bitten, das möglichst viele Mikronährstoffwerte enthält. Wenn man weiss, wo man steht, kann man einen etwaigen Mangel durch Supplementierung ausgleichen.
Wenn man nun eine wirklich gesunde Ernährung hat, es einem gut geht und man möchte zusätzlich das Immunsystem unterstützen – zum Beispiel im Herbst und Winter – dann ist eine Zugabe von Vitamin D sinnvoll. Man kann den Arzt oder Apotheker fragen, oder sich auf einer seriösen Webseite informieren, wie zum Beispiel auf der Seite von Herrn Prof. Dr. med. Jörg Spitz, der sehr viel nützliche Informationen und YouTube-Videos zur Verfügung stellt. Ausserdem kann man beim Hersteller nachfragen, zum Beispiel bei uns, Arktis BioPharma.
Vitamin D ist einer unserer wichtigsten Mikronährstoffe. Es wird unter Sonneneinstrahlung in der Haut produziert. Ohne die Sonne, ohne UV-Strahlung, gibt es kein Vitamin D und ohne das kein menschliches Leben. Je nachdem, wo man lebt, ist die Sonneneinstrahlung nicht immer ausreichend für die Bildung von Vitamin D. In Deutschland und der Schweiz gibt es im Herbst und Winter nicht genug Sonne. Von März bis Oktober reicht die Sonne aus sofern man die Haut um die richtige Tageszeit der Sonne aussetzt.
Für optimale Vitamin-D-Bildung sollte die Sonne möglichst hoch über uns stehen. Es gibt eine gute Faustregel, an die man sich halten kann: Wenn der eigene Schatten so lang ist wie man selbst oder kürzer, reicht die Sonneneinstrahlung aus. Ist der Schatten länger als man selbst, reicht sie nicht für die Bildung von Vitamin D.
Durch die Warnungen, gerade vor der Mittagssonne oder Solarien, bekommen viele sogar im Sommer nicht genug Sonneneinstrahlung. Vor modernen Solarien braucht man keine Angst zu haben. Um die Haut zu schützen haben sie Sensoren, die das Gerät abstellen, wenn die Einstrahlung zu viel wird. Ein Krebsrisiko besteht bei den modernen Geräten nicht mehr. Es reichen 7 bis 10 Minuten, denn man geht ja nicht hinein, um braun zu werden. Im Herbst und Winter sind Solarien nicht nur empfehlenswert für die Bildung von Vitamin D, sondern sie können auch helfen, die Stimmung aufzuhellen. Alternativ kann man im Winter Vitamin D supplementieren und für die Stimmung eine spezielle Tageslichtlampe verwenden.
Bei meiner nächsten Frage geht es um die richtige Dosierung von Vitamin D. Man hört oft, dass Menschen, bei denen ein niedriger Vitamin-D-Spiegel gemessen wurde, hin und wieder eine Megadosis Vitamin D verarbreicht wird. Ist das besser als täglich ein wenig Vitamin D zu supplementieren?
Roman bestätigt, dass sich der Vitamin-D-Spiegel durch eine hohe Dosis einmal im Monat positiv beeinflussen lässt. Man weiss, dass derart hohe Dosen dazu neigen, einfach an der Oberfläche zu «verpuffen». Sie erhöhen zwar den Blutspiegel, können jedoch vom Körper nicht richtig genutzt werden. Die Knochen und die Muskulatur brauchen täglich kleine Mengen, nicht einmal eine grosse. Das ist verständlich, da unser Körper nach Jahrmillionen auf kleine, tägliche Anlieferungen eingestellt ist. Das betrifft den gesunden Menschen. Wer chronische Krankheiten hat, bekommt unter Umständen täglich grosse Dosen unter ärztlicher Aufsicht, wie zum Beispiel beim «Coimbra-Protokoll». Das gehört in die Hände von Spezialisten.
Vitamin D
Wofür ist Vitamin D gut?
Roman erklärt, dass jede Art von Körperzelle Vitamin-D-Rezeptoren hat. Daraus könne man schliessen, dass jede Körperzelle Verwendung dafür hat. Es hat Aufgaben in allen Organen und wird zum Beispiel für die Knochen, den Darm und das Immunsystem gebracht. Gerade im Moment ist wichtig: Vitamin D blockiert bestimmte Rezeptoren, so dass Viren dort nicht andocken können. Das ist schon lange bekannt und deshalb gilt Vitamin D sehr hilfreich für die Prävention in der Grippezeit.
Früher nahm man im Herbst und Winter Lebertran, der sowohl Fischöl als auch Vitamin D enthält. Man wusste nicht, warum das schützt, nur dass es funktionierte. Heute ist Lebertran aus der Mode gekommen, und jetzt muss alles nur noch süss schmecken. Heute ersetzt die Kombination von Fischöl- und Vitamin-D-Supplement den Lebertran.
Für die Muskulatur ist Vitamin D ebenfalls wichtig. Es spielt eine Rolle bei den Signalübertragungsmechanismen bei der Informationsübertragung zwischen Muskeln und dem Gehirn. Man hat zum Beispiel schon vor Jahren die Beobachtung gemacht, dass schwarze Leistungssportler in unseren Breiten Probleme bekommen. Die Pigmentierung der Haut behindert die Bildung von Vitamin D in einem gewissen Masse.
Die richtigen Omega-3-Fettsäuren
Roman erwähnt Fischöl. Meine Frage ist, ob das ein Supplement ist, das für jeden von Vorteil sein könnte.
Roman bestätigt, das Fischöl viele positive Wirkungen hat, obwohl es Metastudien gibt, die es negativ beurteilen. Für eine Metastudie werden viele Studien zu einem Thema zusammengesucht und die Ergebnisse verglichen, um dann am Ende einen Schluss zu ziehen. Schaut man sich die Teilstudien dieser negativen Metastudien genauer an sieht man, warum die Ergebnisse negativ waren: Häufig ist die Dosierung zu gering, um eine signifikante Wirkung zu haben, und das Präparat in den Studien wurde oft morgens mit dem Frühstück verabreicht. In den westlichen Ländern wird ein süsses Frühstück bevorzugt, und behindert die Absorption von Öl. Wird das Fischöl am Abend verabreicht oder mit einem fettreicheren Frühstück, dann werden bessere Ergebnisse erzielt.
In den Medien sieht man häufig negative Meldungen über Fischöl und Vitamin D, interessanterweise meist gerade zu Jahreszeiten, an denen man diese besonders nötig hätte.
Fischöl hat entzündungshemmende Wirkung, ist gut für die Augen und die Stimmung und noch viel mehr. Über die Vorteile von Fischöl könnte man ein eigenes Webinar veranstalten. Viele Studien haben gezeigt, das ein bestimmter Anteil, die Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA) im Körper entzündungshemmend wirkt. Docosahexaensäure (DHA) wirkt vor allem über der Hirnschranke. Vor allem DHA kann nur schlecht aus pflanzlichen Omega-3-Fetten gebildet werden. Misst man DHA bei Veganern, dann ist es oft zu niedrig. Die anderen Fettsäuren lassen sich noch eher bilden, DHA jedoch nicht so gut. Roman empfiehlt deshalb doch ein Fischöl-Supplement aus einer nachhaltigen Quelle einzunehmen. Bei Omega-3-Supplementen ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Anteil von EPA und DHA hoch ist. Nicht alle Omega-3-Fette sind gleich. Damit er flexibel dosieren kann, zieht Roman flüssige Produkte den Kapseln vor.
Roman erwähnt hier das Hirn, deshalb ist meine nächste Frage, ob Menschen, die sehr viel mit dem Hirn arbeiten und für deren Arbeit Konzentration wichtig ist – wie z. B. Schulkinder und Studenten – von Fischöl profitieren könnten.
Roman weist darauf hin, dass ja schon beim Fötus DHA ungemein wichtig ist für den Aufbau des Hirns. DHA macht leistungsfähiger – das darf man nicht mit Doping vergleichen; die Verbesserung ist subtiler und langfristig. Man bemerkt es nicht so direkt wie z. B. nach der Gabe von Traubenzucker, der eine sehr kurzfristige Leistungssteigerung verleiht, die man wenig später mit einem Blutzuckerabsturz (Müdigkeit, Konzentrationsschwäche) bezahlt. Fett liefert längerfristig Energie, auch dem Hirn. In Prüfungsphasen, zum Beispiel, wäre eine fettbasierte Ernährung einer kohlenhydratbasierten vorzuziehen.
Ich frage nach Burnout und ADHS.
Während Fischöl bei diesen Befunden sicherlich sinnvoll wäre, empfiehlt Roman, zuerst einen Omega-3-Index herstellen zu lassen, damit man weiss, wie man dosieren soll. Das gleiche rät er für den Einsatz bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Seiner langen Praxiserfahrung nach hilft es vielen Patienten beim Dranbleiben, wenn sie ihre Werte schwarz auf weiss gesehen haben. Sonst nimmt manchmal der Enthusiasmus ab und man nimmt das Präparat nicht lange genug. Wer sich mit Supplementen besser auskennt und sie schon länger nimmt, bekommt ein Gefühl dafür, wann er was braucht und kann es besser einschätzen.
Vitamine der B-Gruppe
Die Vitamine der B-Gruppe sind sehr wichtig. Ich frage Roman, ob er auch dazu noch etwas sagen kann.
Roman bestätigt, dass B-Vitamine aus verschiedenen Gründen sehr, sehr wichtig sind. Leider fehlt uns die Zeit, jedes einzelne durchzugehen, sie sind alle von Bedeutung: für die Mitochondrien, die Nerven, die Muskelzellen.
Die bekanntesten sind B6, B9 (Folsäure) und B12. Ärzte empfehlen B9 für Schwangere, um Missbildungen des Kindes vorzubeugen. Wenn möglich sollte man es schon nehmen, wenn man die Schwangerschaft plant.
Die B-Vitamine – vor allem B12 – werden gebraucht für schwefelhaltige Aminosäuren, Hormone und mehr. Die drei obengenannten (B6, B9, B12) werden für den Homozysteinstoffwechsel benötigt.
Homozystein ist ein Abfallprodukt des Stoffwechsels. Manche produzieren mehr, manche weniger. Das muss abgebaut werden, und dafür werden B6, B9 und B12 benötigt. Wieder empfiehlt Roman eine Blutanalyse, um den Homozysteinspiegel feststellen zu lassen. In der Schulmedizin ist Homozystein allenfalls bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Interesse. Dennoch wird der Wert oft nicht ermittelt, weil er nicht immer verlässlich gemessen werden kann. Roman bedauert, dass der Test selten eingesetzt wird, weil den Ärzten oft nicht bekannt ist, dass es für Homozystein spezielle Abnahmeröhrchen gibt, in denen das Homozystein stabilisiert wird. Da müssten die Labors mehr Aufklärungsarbeit leisten. Mit dem richtigen Röhrchen sind die Werte korrekt und man kann entscheiden, ob die drei B-Vitamine zugeführt werden sollten.
Leider sind die in der Schweiz erlaubten Dosierungen in der Nahrungsergänzung sehr gering und Romans Einschätzung nach nahezu vernachlässigbar. Roman fragt sich, ob die richtige Supplementierung manchen vielleicht zu erfolgreich ist. Er empfiehlt die Zugabe von B-Vitaminen bei allem was mit Sportverletzungen (Bänder und Sehnen) zu tun hat und bei Harnwegsinfektionen. Auch Konzentration profitiert von B-Vitaminen.
Die heutige Ernährung enthält heute wenig bis gar keine Leber und kein Hirn – was Roman gut nachvollziehen kann -, in denen diese Vitamine enthalten sind. In einem roten (blutigen) Steak ist nicht wirklich viel Vitamin B, und das wird im Normalfall auch nicht täglich verzehrt. Roman empfiehlt zu kontrollieren und dann entsprechend zu supplementieren.
Essenzielle Aminosäuren
Auf meine Frage hin, ob es noch weitere Nährstoffe gibt, auf die wir eingehen sollten, erwähnt Roman Aminosäuren.
Die acht essenziellen Aminosäuren sind unerlässlich, besonders für Sportler und Menschen, die auf einer Abnehmdiät sind.
Im Sport wird häufig unterstützend zu Proteinshakes gegriffen, doch bei zu viel Protein entstehen zu viele Stickstoffabfallprodukte im Körper. Nimmt man allein die essenziellen Aminosäuren, werden diese fast zu 100 % verarbeitet und es entstehen kaum Abfallstoffe. Die essenziellen Aminosäuren braucht der Körper für die Herstellung von Hormonen, Regeneration (Bänder), die Psyche und mehr. Sie haben viele Einsatzgebiete.
Wir neigen eher dazu, zu wenig Eiweiss zu konsumieren. Vegetarier und Veganer sollten auf die Zusammenstellung ihrer Eiweissquellen achten. Tierisches Eiweiss hat eine andere Zusammensetzung als pflanzliches, deshalb sollten sie darauf achten, dass ihre Ernährung die acht essenziellen Aminosäuren enthält.
Beim Sport oder einer Abnehmdiät ist der Eiweissabbau erhöht. Sportler nehmen dann, wie gesagt, oft Eiweissshakes, am liebsten die preiswerten, doch Qualität ist von grosser Bedeutung. Bei falscher Anwendung kann es zu erhöhter Histaminausschüttung kommen, und zusätzlich zum Laktat (ein Nebenprodukt sportlicher Betätigung) muss nun auch noch das Eiweisspulver verstoffwechselt werden. Wirklich wichtig ist die Versorgung mit essenziellen Aminosäuren.
Meine Frage ist, ob einem der Eiweissspiegel im Blut Hinweise auf die Versorgungslage gibt.
Roman bestätigt, dass der allgemeine Eiweissspiegel nützliche Hinweise gibt. Das ist besonders wichtig für Veganer, bei Leuten, die abnehmen und bei Sportlern. Wer abnehmen will, der will ja Fett abbauen, nicht Muskulatur. Wer dann seinen Fleisch-, Fisch- und Eierkonsum nicht erhöhen will, der sollte ein Eiweisspulver nehmen, vorher gut recherchieren und ein gutes Produkt kaufen.
Ich sehe in meiner Praxis häufig niedrige Eiweissspiegel. Ich frage, ob ich dann davon ausgehen kann, dass die Patienten mehr Aminosäuren brauchen.
Roman antwortet, dass diese Patienten grundsätzlich mehr Protein brauchen. Zwar würden Aminosäuren helfen, doch wenn jemand einen zu niedrigen Eiweissspiegel hat, dann isst er nicht optimal. In diesen Fällen sollte die Ernährung umgestellt werden, es sei denn man gehört zu einer Gruppe, die kein tierisches Eiweiss zu sich nehmen will. Die Korrektur gelingt nur mit Erben und Lupinen nicht unbedingt, sondern dann sollte man Aminosäuren nehmen. Die müssen nicht tierisch sein. Das sind essenzielle Aminosäurenkomplexe, nicht Eiweisse, die der Körper erst noch aufspalten muss.
In der Praxis ist Eiweiss oft hilfreich für Frauen mit Menstruationsproblemen. Gerade Leistungssportlerinnen haben oft Probleme. Wenn sie zu wenig Eiweiss zu sich nehmen, gerät der Hormonhaushalt durcheinander. Da empfiehlt es sich mit B-Vitaminen und essenziellen Aminosäuren zu supplementieren.
Ich finde es immer sehr spannend, mit Roman über Nährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel zu sprechen. Leider lässt uns eine Podcastfolge keine Zeit für mehr. Ich bitte die Hörerinnen und Hörer, mir ihre Fragen zukommen zu lassen, wenn sie gern mehr wüssten. Man kann unten in den Kommentaren fragen, eine Voicemail über die Webseite hinterlassen, oder mir eine E-Mail schicken. Wenn genügend Fragen aus dem Publikum kommen, können wir noch eine weitere Podcastfolge füllen.
Arktis BioPharma Schweiz und der Online-Event «Alles rund um Antibiotika»
Zum Schluss bitte ich Roman, von seiner Firma «Arktis BioPharma» zu erzählen.
Laut Roman unterscheidet sich Arktis BioPharma Schweiz ein wenig von Arktis BioPharma Deutschland, in dem Arktis Schweiz auf Darmgesundheit spezialisiert ist. Arktis Schweiz vertreibt hauptsächlich Prä- und Probiotika, plus mehrere für Roman wichtige Spurenelemente, Aminosäuren, Glutamin, entzündungshemmende Nährstoffe etc. Arktis stellt nicht alles her.
Die Hauptkunden sind Ärzte, Apotheken und Therapeuten, doch auch Endverbraucher können bei Arktis bestellen. Das Arktis-Team hilft bei Fragen, und auf der Website kann man sich Videos zu den wichtigsten Produkten ansehen.
Einmal im Jahr veranstaltet Arktis einen Event. Diese Veranstaltungen sind meistens mit hochkarätigen Medizinern oder Biochemikern besetzt. In diesem Jahr geht es um das Thema Antibiotika. Sie haben ja positive ebenso wie negative Seiten. Viel diskutiert wird meist das Negative, zum Beispiel aus Angst vor Resistenzen.
Die Referenten in diesem Jahr versprechen ein umfassendes Paket: Es kommt ein Arzt, der Hygieniker ist, d. h. er informiert die Spitäler im Hinblick auf Resistenzen, Vorbeugung etc. Dann kommt ein Chirurg, der davon berichtet, wie die Vor- und Nachbereitung in der Chirurgie verläuft, um das Risiko von Infektionen zu mindern. Ein Referent erzählt Grundsätzliches über Antibiotika und welche natürlichen Antibiotika, wie zum Beispiel ätherische Öle, es gibt. Schliesslich spricht einen Arzt über Infektionen und Sepsis (Blutvergiftung). Der Event am 28. Mai 2020 bietet eine Übersicht der Vor- und Nachteile von Antibiotika. Antibiotika retten leben, sie werden jedoch zu häufig und nicht immer korrekt eingesetzt. Im nächsten Jahr geht Arktis einen Schritt weiter und beleuchtet alternative Therapieformen.
Unter den gegebenen Umständen findet der Event in diesem Jahr online statt. Jeder, der den Podcast hört, kann sich anmelden. Der Event wird im Live Stream gesendet. Die Referenten halten ihre Vorträge live und können Zuschauerfragen entgegennehmen. Gedacht ist der Event für Ärzte, Apotheker, Therapeuten und andere Angehörige der Heilberufe, aber jeder, der am Thema interessiert ist, kann sich anmelden. Der Vorteil für die Heilberufe ist, dass der Event für ihre berufliche Weiterbildung angerechnet werden kann.
Ich danke Roman für das interessante Gespräch.
Die Links zur Folge lauten:
Akademie für menschliche Medizin (Prof. Dr. med. Jörg Spitz): https://spitzen-praevention.com/
Jetzt empfehle ich dir, den Podcast zu abonnieren, damit du keine Folge verpasst, und wenn dir gefällt, was du hörst, dann freue ich mich wirklich sehr über eine Bewertung auf iTunes oder Apple Podcast. Denn diese Bewertungen helfen auch anderen Menschen, den Podcast zu finden, damit wir das Wissen über Darm und Gesundheit mehr verbreiten können.
Sehr interessant! Was ich nicht ganz verstanden habe, so rund minute 23-24, ist warum ein flüssige Fischöl besser ist als Kapseln in betracht zu EPA/DHA?