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Wie hängt der Darm mit dem Thema Abnehmen zusammen?

Eines der grössten Hindernisse, das einer erfolgreichen Gewichtsabnahme im Wege steht, mag überraschen. Es ist der immer wieder wiederholte Rat: „Weniger essen, mehr bewegen“ bzw. das Kalorien zählen. Der Gedanke dahinter ist, dass man zwangsläufig abnimmt, solange man nur ein Kaloriendefizit erzielt. Abgesehen davon, dass man des Zählens schnell müde wird, ist dies auch reine Theorie. Liesse sie sich in die Praxis umsetzen, wären wir alle schlank und gesund.

In unserer Umfrage “Was ist dein grösstes Ernährungsproblem” hat eine Leserin ihr Problem wie folgt beschrieben:

“Ich esse diszipliniert 3 kleine Malzeiten Hausmannskost mit viel Gemüse, wenig Fleisch, esse nichts dazwischen, nasche nicht, habe häufig Durchfall und Sodbrennen, nehme nichts ab.”

Ich kann verstehen, dass sie sich unsicher fühlt! Denn laut Schulbuch macht sie alles richtig. Was will man denn noch mehr als Disziplin und gesundes Essen?

Ich denke, der Schlüssel liegt hier bei dem von unserer Leserin fast nebensächlich erwähnten Durchfall und Sodbrennen.

Frau legt ihre Hände in Herzform auf den Bauch mit einer Blume im Bauchnabel und denkt an das Thema Darm und Abnehmen.

Abnehmen ist schwerer, wenn im Darm etwas nicht stimmt

Bei Darmproblemen und wenn man unter Stress steht, kann dies den Cortisolspiegel in die Höhe treiben. Cortisol ist ein Stresshormon, das den Blutzuckerspiegel erhöhen kann. Die Auswirkungen von Stress – nicht nur im Darm – ist eine weitere Hürde, die dem erfolgreichen Gewichtsverlust im Weg stehen kann.

Es gibt viele Menschen, die bestimmte Lebensmittel nicht vertragen, weil im Darm etwas nicht in Ordnung ist. Das Resultat können Blähungen, Magenschmerzen, Verstopfung oder auch Durchfall sein. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können auch die Ursache für Sodbrennen und Aufstossen sein.

Häufig sind es gerade die gesunden Lebensmittel wie Obst und Gemüse, die Probleme bereiten – ausgerechnet das, was man essen sollte, wenn man abnehmen möchte. Um Beschwerden zu vermeiden greifen viele stattdessen zu ebenfalls kalorienarmen, jedoch stärkehaltigen Nahrungsmitteln, die ihnen weniger Probleme bereiten – dafür machen diese dick (siehe oben).

 

Wie der Darm dich am Abnehmen hindern kann

Stress im Darm kann auch durch Entzündungen ausgelöst werden. Das merkt man nicht unbedingt; 30 – 50 % der Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen haben keine Schmerzen. Abnehmen wird dadurch nahezu unmöglich, denn der Körper ist vollauf mit der Entzündung beschäftigt. Eine nicht behandelte Entzündung und Reizung der Darmschleimhaut kann den Darm durchlässig machen. Man nennt das Leaky-Gut-Syndrom. Dadurch werden Nahrungsunverträglichkeiten wahrscheinlich, und auch diese können der Gewichtsabnahme im Weg stehen.

Es kommt vor, dass Menschen unter Verstopfung leiden, ohne zu ahnen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Vielleicht war das bei ihnen schon immer so, und sie wissen gar nicht, dass es nicht normal ist, nicht jeden Tag Stuhlgang zu haben. Je länger Stuhl im Darm sitzt, desto mehr Giftstoffe – die die Leber eigentlich über die Galle zum Abtransport in den Darm abgegeben hatte – können wieder resorbiert werden, also zurück in den Blutkreislauf gelangen. Ist die Leber überlastet und kann mit dem Entgiften nicht nachkommen, gibt sie Giftstoffe zur Zwischenlagerung an das Fettgewebe ab. Der Körper hält an diesem Fettgewebe fest, denn Fettverbrennung würde auch die gespeicherten Giftstoffe erneut ins Blut entlassen. Abnehmen ist dann ausserordentlich schwer.

Auch die Darmflora kann Gewichtsverlust erschweren. Ein Darmpilz wie Candida albicans gedeiht besonders gut, wenn er Zucker zur Verfügung hat. Der Pilz ist in der Lage, unwiderstehlichen Heisshunger auszulösen. Gibt man diesem nach, steigt wieder der Insulinspiegel. Bestimmte Darmbakterien können den für uns unverdaulichen Ballaststoffen noch weitere Energie in Form von Zucker entziehen. Das ist der Effekt, der einen zu „einem guten Futterverwerter“ macht. Das bedeutet, dass der Kaloriengehalt eines Nahrungsmittels nicht für jeden gleich ist!

 

Der Darm – Unsere Wurzel

Ein alter Baum mit vielen Ästen symbolisiert den Darm als Wurzel für das Abnehmen.

Wenn du bei uns schon eine Weile mitliest, dann hast du diesen Vergleich bestimmt schon einmal gehört! Wenn wir ein Baum wären, dann wäre unser Darm unsere Wurzel. Es ist der Ort, wo alle Nährstoffe aufgenommen werden, wo Nahrung in Einzelteile zerlegt werden, wo Hormone und Enzyme hergestellt werden.

Somit hat das Organ “Darm”, mit den darin lebenden Mikro-Organismen, auch Darmflora genannt, eine weit wichtigere Funktion, als sich viele Menschen bewusst sind. Denn bloss, weil du gesunde Nahrungsmittel wie Gemüse und Obst isst, heisst das noch lange nicht, dass die darin enthaltenen Nährstoffe auch tatsächlich in deinen Körper hineinkommen. Es gibt ja den sehr bekannten Spruch: “Du bist, was du isst”. Man könnet aber in dem Fall eher sagen: “Du bist, was du verdaust.”

Denn erst wenn es verdaut ist, das heisst, erst wenn es durch die Darmwand ins Blut gewandert ist, ist es im Körper drin.

 

Darm und Abnehmen: Die Rolle der Darmbakterien

Damit du abnehmen kannst, brauch der Körper erst einmal die richtigen Nährstoffe, die die Fettverbrennung ankurbeln. Oder die deinen Insulinspiegel niedrig halten. Warum das mit dem Insulin wichtig ist beschreiben wir unter anderem in unserem Artikel über 8 Fehler beim Abnehmen. Und wie bereits erwähnt ist es wichtig, dass dein Darm eben überhaupt in der Lage ist, diese Nährstoffe aufzunehmen.

Jetzt gibt es aber noch einen anderen wichtigen Zusammenhang zwischen der Darmflora und dem Abnehmen. Und zwar geht es ums Verhältnis der Firmicuten und Bakteroiden! Ganze 90% der Darmbakterien lassen sich diesen zwei grossen Bakteriengruppen zuordnen.

Die Bakteroiden sind die “Schlankmacher“. Denn sie erhöhen unter anderem die Fettverbrennung und bewirken, dass wir schneller satt werden. Die idealen Helfer also für die schlanke Linie! Die Firmicuten hingegen sind die “Dickmacher“. Sie sind sehr gute Futterverwerter, und so können sie aus eigentlich unverdaubaren Ballaststoffen noch Energie herstellen.

Das kann bedeuten, dass du von gesundem Gemüse, das ja Ballaststoffe enthält, auf einmal dick wirst, weil deine Firmicuten Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate verdauen und in Zucker und kurzkettige Fettsäuren aufspalten, die der Körper dann aufnehmen und aus denen er Fett aufbauen kann!

Ein hoher Firmicutenanteil im Darm entscheidet also mit darüber, wie viele Kalorien der Körper aufnimmt. Mit anderen Worten: beim Verzehr der gleichen Nahrungsmenge werden je nach Zusammensetzung der Darmflora unterschiedlich viele Kalorien aufgenommen.

Das ist unter anderem auch eine Begründung, warum Kalorienzählen nicht funktioniert.

 

Firmicuten früher & heute

Früher waren Menschen mit einem höheren Firmicuten Anteil im Vorteil, denn sie waren in der Lage aus wenig Nahrung viel Energie zu gewinnen. Somit hatten sie mehr Reserven zum Überleben.

Heute hingegen ist diese Eigenschaft nicht mehr erwünscht, da wir eher zu viel, als zu wenig Essen haben! Und so wird auch festgestellt, dass übergewichtige Menschen oft einen sehr viel grösseren Anteil an Firmicuten in ihrer Darmflora aufweisen, als dass sie Bakteroiden haben.

Und weisst du, was noch den Firmicuten-Anteil, also den dickmachenden Anteil in der Darmflora erhöht? Stress! Früher in der Menschheitsgeschichte hatten wir Stress, wenn wir Hunger hatten. Und für diese stressigen Zeiten hat der Körper einen Mechanismus gebildet, in solchen stressigen Zeiten aus wenig Nahrung viele Kalorien speichern zu können.

Doch auch dieser Mechanismus ist heute eher hinderlich als förderlich, da wir generell eher unter Alltags-Stress oder chronischem Stress leiden. Und dieser Stress macht uns krank und dick.

 

Was kannst du tun, um das Bakteroiden-Firmicuten-Verhältnis positiv zu beeinflussen?

Du solltest gute Bedingungen für Bakterien schaffen! Dies tust du, indem du möglichst abwechslungsreich isst und nicht zu viel Zucker und zuviel Fett zu dir nimmst.

Eine kohlenhydrat-reduzierte Ernährung hat gemäss unserem Labor auf jeden Fall einen positiven Einfluss auf die Zahl der Bakteroiden, also der Schlankmacher!

Des weiteren kannst du darauf achten, gutes Bakterienfutter zu liefern, sogenannte Präbiotika.

Diese finden sich zum Beispiel in Äpfeln, Chicorée, Zwiebelgewächsen, Schwarzwurzel, Bananen oder Roggen. Mit dieser Nahrung hilfst du den guten Bakterien, sich zu vermehren und im Darm gut anzusiedeln.

Solltest du dafür noch ein wenig mehr Hilfe benötigen, empfehlen wir dir unser Akazienfasern-Pulver GROW, die wir in die Schweiz geholt haben. Es ist ein tolles Produkt, das wir jetzt mit zahlreichen Kunden getestet haben und das als riesigen Vorteil mit sich bringt, dass kaum jemand sich über Blähungen beschwert, wie das oft bei anderen Produkten der Fall war.

Neben den Präbiotika ist es ausserdem auch empfehlenswert, Probiotika (Milchsäurebakterien) zu dir zu nehmen. Probiotika nennt man eben diese guten, förderlichen Bakterien. Entweder stellst du selber fermentierte Lebensmittel her, wie zum Beispiel Sauerkraut, Kimchi, Kombucha oder Kefir.

Supplemente fürs Abnehmen

Damit dein Darm nicht zum Hinderungsgrund für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme wird, können die folgenden Produkte dich sehr gut unterstützen bei deinem Vorhaben:

  • Arktis Herbal Fermentgetränk
    Das fermentierte Getränk auf Kräuterbasis mit Milchsäurebakterien ist ideal für eine Nahrungsumstellung und hilft bei der Verdaulichkeit
  • Arktibiotic Premium mit Vitamin D
    Dieses Probiotikum unterstützt dich dabei, dein Darmmilieu in eine positive Richtung zu beeinflussen
  • Akazienfasern Pulver Grow
    Präbiotische Ballaststoffe wie Akazienfasern unterstützen deine Bakterien und helfen auch dabei, den Stuhlgang in einer angenehmen Konsistenz zu halten.
  • Galactose Pulver
    Du hast ständig Lust auf Süsses, willst aber zum abnehmen auf Zucker verzichten? Galactose ist ein natürliches Süssungsmittel, das deinen Insulinspiegel nicht beeinflusst.
  • Vitamin D3 Tropfen Vita D3 Liquid
    Hast du in letzter Zeit deinen Vitamin D-Spiegel einmal bestimmen lassen? Solltest du damit zu tief liegen empfehlen wir, gerade auch hinsichtlich des Abnehmens, den Spiegel durch Einnahme von Vitamin D zu verbessern.
  • Arktiamin mit Leucin & Valin
    Beim Abnehmen möchtest du vor allem Fett verlieren und kein Eiweiss. In manchen Fällen kann es sich auszeichnen, Aminosäuren dazu zu nehmen, um einen guten Eiweissspiegel zu behalten.

 

3 Tipps wie du das Abnehmen durch den Darm unterstützen kannst

  1. Echte Nahrung

Über die Jahrtausende hat sich unser Körper an echte, natürliche Lebensmittel angepasst. Hoch verarbeitete Nahrungsmittel gibt es erst seit kurzem, und sie tun uns nicht gut, egal welche Versprechungen (kalorienarm, fettarm, ballaststoffreich) die Nahrungsmittelindustrie auf die Packungen druckt. Zusatzstoffe wie Emulgatoren und Konservierungsmittel bringen das Gleichgewicht der Darmflora durcheinander und reizen die Darmschleimhaut.

Echte Nahrungsmittel wie Spargel, Fleisch und Tomaten auf einem Teller helfen dem Darm beim abnehmen.

  1. Keine schnellen Kohlenhydrate – wenige komplexe Kohlenhydrate

Insulin ist das Fettspeicherhormon. Je weniger Kohlenhydrate du zu dir nimmst, desto niedriger bleibt dein Insulinspiegel. Keine Angst: Es gibt – im Gegensatz zu Fett und Eiweiss (Aminosäuren) – keine essenziellen Kohlenhydrate. Das bedeutet, wir brauchen sie nicht zu essen, um unsere Versorgung mit Glucose sicherzustellen. Der Körper kann sie aus den anderen Nährstoffen herstellen. Meist ist das gar nicht nötig, da du ja nur auf Stärke verzichtest, und nicht alle kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittel. Wenn du nur Brot, Reis, Nudeln, Kartoffeln und Getreide weglässt, liefern Obst und Gemüse immer noch genug Glucose.

  1. Esspausen einlegen

Nicht nur dein Insulinspiegel, auch dein Darm freut sich, wenn er mal eine Pause bekommt. Zwischenmahlzeiten und dann auch noch Snacks vor dem Fernseher nach dem Abendessen haben dafür gesorgt, dass der Darm so gut wie nie Ruhe hat. Der Darm verfügt über ein eigenes Reinigungssystem: Der „migrierende Motorkomplex“ ist ein ausgeklügeltes System elektromechanischer Aktivität, das in der glatten Muskulatur des Verdauungstraktes in der Zeit zwischen den Mahlzeiten zum Einsatz kommt. Das funktioniert aber nur, wenn der Darm leer ist.

Dies sind die drei wichtigsten Punkte und hier solltest du ansetzen, wenn du Schwierigkeiten mit dem Abnehmen hast.

Hast du Fragen zum Abnehmen? Dann schreibe in die Kommentare, wir antworten gerne!

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

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